Uli Meurer, seit Beginn der Aidskrise in der Selbsthilfe-Arbeit und HIV-Prävention aktiv, ist am 17. August 2016 überraschend gestorben.

„Wir haben mit Uli Meurer einen wichtigen Kämpfer und Mitstreiter für die Rechte und Interessen von Menschen mit HIV verloren“, sagt DAH-Geschäftsführer Peter Stuhlmüller.

Der gebürtige Rheinländer hatte 1985 in Karlsruhe eine der ersten Aidshilfen Deutschlands mit aufgebaut. Nach seinem Umzug nach Berlin war er von 1988 bis 1990 im Vorstand des DAH-Dachverbandes und von 2007 bis 2012 Vorstand der Berliner Aids-Hilfe. In den 1990er-Jahren arbeitete er als HIV-Referent der Berliner Aids-Hilfe und später der Deutschen AIDS-Hilfe.

In Berlin hat Uli Meurer das Café PositHiv mit ins Leben gerufen, das zum Vorbild für viele vergleichbare Einrichtungen in anderen Städten wurde (seine Rolle in der Hauptstadt hat mittlerweile das „Ulrichs“ übernommen).

Auch viele andere Projekte hat Uli Meurer im Rahmen seines breit gefächerten und unermüdlichen Engagements mit angestoßen. So gehörte er zu den Initiatoren des 1996 gegründeten bundesweiten Netzwerks plus sowie des Konrad-Lutz-Preises, mit dem künstlerische Arbeiten zum Leben mit HIV und Aids ausgezeichnet wurden.

Von 2009 bis 2011 vertrat er zudem die Berliner Landesebene im damaligen Delegiertenrat der Deutschen AIDS-Hilfe und war zeitweilig auch Mitglied im Nationalen AIDS-Beirat. Sein über 25-jähriges Engagement gegen HIV und Aids, das er sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, würdigte die Bundesrepublik 2012 mit dem Bundesverdienstkreuz.

„Wir haben es über 25 Jahre geschafft, mit Herzblut aktiv für Menschen mit HIV und Aids da zu sein. Wir konnten unterstützen, wo die Härten des sozialen Lebens zu schwer waren, und wir konnten eine Gemeinschaft aufbauen, die sich kümmert und sich auch politisch einmischt und fordert und andere mitreißt“, sagte Meurer 2010 in seiner Rede anlässlich einer Jubiläumsfeier der Berliner Aids-Hilfe. Diese Worte beschreiben zugleich treffend Uli Meurers Verdienst in seinen vielfältigen Wirkungsbereichen innerhalb der HIV-Community.

(ascho/hs)

 

Zurück

Gilead plant PrEP-Studie zum Vergleich von Truvada® und Descovy®

Weiter

Gleiche Rechte für alle

Über

Axel Schock

Axel Schock, freier Autor und Journalist, schreibt seit 2010 Beiträge für aidshilfe.de und magazin.hiv.

1 Kommentar

  1. Unvergessen ist mir die Zeit mit Uli, als wir die Bundespositivenversammlung in Bremen 1997 gemeinsam organisierten. Die Begeisterung, im Mariott zu tagen, war ihm anzusehen.
    Ich erlebte ihn so konstruktiv, streitbar und verrückt, wie man es in dieser Sache sein muss. „Den Jahren Leben geben“ war das Motto, das er auch für sich umzusetzen verstand.
    In „unserer“ Zeit lebte er gerne und intensiv.

    Danke für die Strecke, die wir miteinander gehen konnten.

    Richte schon mal das Bankett für uns her.

    So long altes Haus

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

79 + = 82

Das könnte dich auch interessieren