Unter hivtravel.org und hivrestrictions.org können Reisende jetzt ihre Erfahrungen mit Einreisebestimmungen und Aufenthaltsrecht für HIV-Positive weltweit teilen. Und auch für Rechtsbeistand soll bald gesorgt sein. Mitmachen erwünscht!

Als die USA ihre Einreisebestimmungen für HIV-Positive vor einigen Monaten änderten, ging ein Aufatmen durch die Community: Nach 25 Jahren Diskriminierung war eine wichtige Bastion im internationalen Reiseverkehr gefallen. Auch für HIV-Positive sind die 50 Bundesstaaten jetzt wieder das Land der unbegrenzten Reisemöglichkeiten.

Noch immer gibt es viele Länder, in den Menschen mit HIV nicht willkommen sind

Trotzdem ist es nach wie vor schwierig als Mensch mit HIV in ein Flugzeug oder einen Zug zu steigen, ohne sich vorher genau über mögliche Wechselwirkungen mit den Gesetzen des Reisezieles zu informieren. In Hunderten von Ländern weltweit ist Menschen die mit HIV und Aids leben die Einreise untersagt, oder sie unterliegen – sind sie einmal im Land – deutlich schärferen Restriktionen als Negative, was ihren Aufenthalt anbelangt.

Die “Global Database of HIV-specific Travel and Residence Restrictions” sammelt Informationen zum Thema und ermöglicht es jedem sich unter hivtravel.org und hivrestrictions.org genau darüber zu informieren, welche Risiken er bei der Einreise in einem bestimmten Land eingeht oder welche Gesetze man auf der Reise oder bei einem längeren Aufenthalt beachten muss.

Europaweit hat Andorra die schärfsten Einreiserestriktionen

Das Land mit den schärfsten Einreiserestriktionen für HIV-Positive in ganz Europa ist übrigens auch das kleinste: Einen Besuch in Andorra zu vermeiden, das HIV-Positiven die Einreise oder den Aufenthalt nach wie vor so gut wie komplett verbietet, ist aber ja nicht so schwer. Notfalls läuft man einfach drum herum.

Wo der Weg dazu lang geht, können sich Besucher von hivtravel.org und hivrestrictions.org jetzt auch untereinander wissen lassen. Seit Kurzem kann man für jedes Land nicht nur die spezifischen Regeln und Gesetze abrufen, sondern auch seine Erfahrungen damit mit den anderen Besuchern teilen. Auf der Seite jedes einzelnen Landes können Reisende per „Comment“-Funktion ihre eigenen Geschichten erzählen, Hinweise geben oder Warnungen aussprechen.

Außerdem ist nun jede Länderseite zum “The Global Criminalisation Scan” verlinkt, einer Initiative des „Global Network of People living with HIV and Aids“ und seiner Partner, die neueste Gesetzesentwicklungen auch für die nationale und Bundesstaatenebene dokumentiert und erfasst. So weiß man ob es einen Unterschied macht, ob man sich in New York oder Denver aufhält und welche Gesetze am jeweiligen Ort für HIV-Positive zu beachten sind.

Dabei dürfte auch die neue Kategorisierung auf hivtravel.org und hivrestrictions.org helfen.

  • Countries without restrictions (Länder ohne Einschränkungen)
  • Countries with entry bar (Länder mit Einreiseverbot)
  • Countries with restrictions for short term stays (<90 days) (Länder mit Beschränkungen für Kurzaufenthalte)
  • Countries with restrictions for long term stays (>90days) (Länder mit Beschränkungen für längere Aufenthalte)
  • Countries with contradictory Information (Länder mit uneindeutigem Informationsstand)
  • Countries without information (Länder über die keine Informationen vorliegen)
  • Countries deporting people with HIV (Länder die Menschen mit HIV ausweisen)

Genauer war nie und die Betreiber der Seite sind für jede zusätzliche Information dankbar. Zum Beispiel dafür, wo HIV-Positive im Falle eines Zwischenfalles in jedem Land einen kompetenten Rechtsbeistand finden können. Namen und Adressen bitte an hivtravel.org.

Und auch Informationen zu Organisationen oder Einzelpersonen, die gegen die Restriktionen in ihren jeweiligen Heimatländern kämpfen und sich für eine Verbesserung einsetzen, sind jederzeit willkommen. Ziel ist es, auch diese Informationen so schnell wie möglich allen Besuchern der Seite verfügbar zu machen.

Paul Schulz

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