Am 23. und 24. Oktober kommen in Berlin europäische Fachleute aus Forschung und Praxis zu einer Konferenz zu Hepatitis C und Drogengebrauch zusammen. 

Best-Practice-Beispiele zu Safer-Use-Programmen, die Herausforderungen bei Prävention,Tests und der Behandlung von Hepatitis C bei Drogengebrauchern und die Preispolitik der Pharmakonzerne in Sachen Hepatitis-C-Therapien sind nur einige der zentralen Konferenzthemen.

Zu dem Kongress lädt die europaweit agierende Hepatitis C Initiative ein, zu der sich über 30 Organisationen, Netzwerke und Gesundheitsinstitute zusammengeschlossen haben. Gemeinsam soll am Ende der Veranstaltung eine „Berlin Declaration“ (auf Deutsch: „Berliner Erklärung“) verabschiedet werden, zu deren wichtigsten Forderungen der Zugang zu HCV-Therapien in ganz Europa insbesondere für Drogengebraucher gehört. Dafür müssten die jeweiligen nationalen Gesundheitssysteme die notwendigen Strukturen schaffen, heißt es in einem Entwurf zur Erklärung. Zugleich müsse für eine Preispolitik gesorgt werden, bei der es sich auch die finanziell schwächer gestellten Länder Südeuropas leisten können, die neuen hocheffizienten Therapien anzubieten.

Eingeleitet wird der Kongress am 22. und 23. Oktober vom 6. Fachtag Hepatitis C und Drogengebrauch. Zu diesem werden unter anderen Prof. Dr. Markus Backmund von der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin und PD Dr. Eike Steinmann vom hannoverschen Twincore-Zentrum für Infektionsforschung als Referenten erwartet. Dr. Ruth Zimmermann vom Robert Koch-Institut wird über die epidemiologische Entwicklung von Hepatitis C in Deutschland und Europa informieren, Kerstin Dettmer von der Berliner Drogenberatungsstelle Fixpunkt über die Erfahrungen mit Schnelltests in niedrigschwelligen Settings referieren.

Des Weiteren werden Vertreter vom Berliner Wohnprojekt ZiK über HCV-Therapie im Betreuten Wohnen berichten. Prof. Dr. Heino Stöver von akzept e.V. möchte auf dem Fachtag Ideen diskutieren, wie der vor rund einem Jahr vorgestellte Nationale Aktionsplan Hepatitis C mit Leben gefüllt werden kann.

Sowohl für die European Conference on Hepatitis C and Drug Use als auch für den Fachtag zu Hepatitis C und Drogengebrauch sind noch Anmeldungen möglich. Veranstaltungsort ist für beide Konferenzen der GLS Campus in Berlin-Prenzlauer Berg.

(ascho)

Weitere Informationen:

Website der European Conference on Hepatitis C and Drug Use

Programm des 6. Fachtags zu Hepatitis C und Drogengebrauch (PDF)

Zurück

Die Rechte von Menschen mit HIV schützen – auch im HIV- und Gesundheitsbereich

Weiter

Regierungskoalition verhandelt über neue Regeln für die Sexarbeitsbranche

Über

Axel Schock

Axel Schock, freier Autor und Journalist, schreibt seit 2010 Beiträge für aidshilfe.de und magazin.hiv.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

76 + = 86

Das könnte dich auch interessieren