In den USA dürfen direkt antiviral wirkende Hepatitis-C-Medikamente (DAAs = direct-acting antivirals) ab sofort nur noch mit einem deutlichen Warnhinweis vertrieben werden.

Das hat die für Arzneimittel zuständige Behörde FDA (U.S. Food and Drug Administration) angeordnet.

Durch die neuen hochwirksamen Präparate wie Epclusa, Harvoni, Sovaldi und Daklinza könne es zur Reaktivierung einer früheren Hepatitis-B-Infektion kommen,  erklärt die FDA in einer Pressemitteilung. 24 derartige Fälle seien im Zeitraum November 2013 bis Juli 2016  in den USA gemeldet worden. Bei den betroffenen Patient_innen habe dies  zum Teil zu schweren Leberschäden und in einem Fall sogar zum Tod geführt.

Die FDA fordert Ärzt_innen nun auf, ihre Hepatitis-C-Patient_innen vor einer Behandlung mit den genannten Medikamenten auf eine akute beziehungsweise überstandene Hebatitis-B-Infektion zu untersuchen. Zudem solle während und auch nach der Behandlung geprüft werden, ob es zu einem Aufflammen der Hepatitis B-Erkrankung gekommen ist. Patient_innen wiederum sollten mit ihren Ärzt_innen über zurückliegende Lebererkrankungen und -infektionen sprechen.

(ascho)

Quelle:

Warnung der FDA vom 4.10.2016

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„Pille zum Schutz vor HIV“ in Deutschland verschreibungsfähig

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Axel Schock

Axel Schock, freier Autor und Journalist, schreibt seit 2010 Beiträge für aidshilfe.de und magazin.hiv.

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