Black or White – Rassismus im Gesundheitswesen
Tag für Tag erleben BIPoC in Deutschland rassistische Diskriminierung – dazu gehört auch Rassismus im Gesundheitswesen. Hier trifft es sie in besonders vulnerablen Situationen. Studien belegen dringenden Handlungsbedarf.
Kennen Sie das Tchibo-Regal mit den vielen abgepackten Kaffeesorten? Als ich neulich beim Einkaufen war, stand ich in der Absicht, einen Kaffee zu erwerben, vor so einem Regal. Da fiel mir eine Kaffeesorte ins Auge: BlackWhite. Und plötzlich kam mir Michael Jackson in den Sinn mit seinem Lied „Black or white“. Wie heißt es da so schön: „It’s no matter if you’re black or white“. Michael, ich muss dir widersprechen! Mehr als 30 Jahre ist es nun her, dass dieser Song erschien. Doch geändert hat sich nix. Eine traurige Erkenntnis, die mir das Kaffeeregal in Erinnerung brachte.
Diskriminierung Tag für Tag
„Wir erleben in Deutschland Diskriminierung und alltäglichen Rassismus.“ Noah Sow beschreibt dies in ihrem Buch „Deutschland schwarz-weiß“ 2007 als eine klare Tatsache. Besonders die Gruppe der BIPoC (BIPoC ist die Abkürzung von Black, Indigenous, People of Color) wird in Deutschland stark benachteiligt. Der Grund für die Benachteiligung liegt in der Diskriminierung und dem alltäglichen Rassismus, der – je nach Lebensbereich – unterschiedlich erlebt wird. BIPoC sind täglich Opfer von Beleidigungen, Gewalt, Ausgrenzung, Erniedrigung und Ignoranz.
Meine persönlichen Erfahrungen spiegeln das wider. Meine Kinder werden aufgrund ihrer Hautfarbe in der Schule oder im Sport gemobbt oder beschimpft. Ich selbst kenne die allgegenwärtige Ablehnung in alltäglichen Handlungen: Bus fahren, spazieren gehen, Besuche auf der Ausländerbehörde, einkaufen, Wohnungssuche, sogar ans Meer zu fahren, um Erholung zu finden – all das findet unter dem Eindruck statt, dass man selbst als Person nicht erwünscht ist. Beschimpfungen wie „N-Wort“ oder „der Schwarze“ enden dabei nicht bei mir als Person, sondern erstrecken sich oft auch auf die Menschen meines nächsten Umfeldes. So wird meine weiße Partnerin des Öfteren als „N-hure“ bezeichnet – und das mitten in der U-Bahn. Auch wird sie gefragt, ob sie diese „exotisch aussehenden“ Kinder adoptiert habe – besonders nett beim Einkaufen an der Kasse bei Penny.
Diese Erlebnisse beeinflussen das gesamte Selbst, prägen und reduzieren den Selbstwert und versetzen den Menschen in eine andauernde Anspannung.
Diese Erlebnisse beeinflussen das gesamte Selbst, prägen und reduzieren den Selbstwert und versetzen den Menschen in eine andauernde Anspannung.
Die Summe aller Erfahrungen
Diese Stigmatisierung besteht schon seit vielen Generationen. Schwarze Menschen werden in der Menschheitsgeschichte schon lange als „nicht gleichwertig” zu den Weißen gesehen. Ein deutlicher Beweis hierfür war die Sklavenhaltung im Süden der USA vom 16. bis 19. Jahrhundert. Dies wird in vielen afrikanischen Ländern in den Schulen gelehrt, aber in einer Art und Weise, die bereits ein falsches Bild von Europa in den afrikanischen Köpfen entstehen lässt. Schon von vornherein fühlen sich afrikanische Migrant*innen der weißen Gesellschaft in den meisten Lebenssituationen unterlegen. Dies findet seine Wurzeln sicherlich auch in der Zeit der Kolonialisierung der afrikanischen Länder (vgl. Seukwa 2006), von denen viele Menschen bis heute psychische Wunden tragen. Rassismus ist eine weitestgehend auf Vorurteilen basierende Haltung. Die wenigstens Menschen, die rassistisch denken und leben, haben eine reelle Begründung für ihre Haltung. Sie waren weder jemals in Afrika, noch pflegen sie hierzulande engeren Kontakt zu afrikanischen Mitbürger*innen.
Nach dem gewaltsamen Tod Georges Floyds durch einen weißen Polizisten im Jahr 2020 in den USA forderte Afrika eine Dringlichkeitssitzung innerhalb der UNO. In den gesamten USA protestierten Schwarze Menschen, People of Color und Verbündete unter dem Hashtag #BlackLivesMatter gegen Rassismus. Die Bewegung erstreckte sich trotz der Corona-Pandemie schnell über nahezu den ganzen Erdball. Nach einem Statement von Dieudonné Désiré Sougouri, Botschafter von Burkina Faso, „erleben weltweit Menschen afrikanischer Herkunft Diskriminierung und Rassismus und werden in ihrem Leben und in ihrem Lebenserfolg dadurch behindert und zerstört“.
Auch im Gesundheitswesen erfahren BIPoC Rassismus und Diskriminierung. Gerade hier sind diese Erfahrungen absolut unerträglich, denn sie treffen Menschen in besonders vulnerablen Lebenssituationen.
Ich schreibe diesen Artikel als Privatmensch und aus beruflicher Sicht. Ich möchte Menschen sensibilisieren – Kolleg*innen, Praktiker*innen, Ärzt*innen, Entscheider*innen, BIPoC – einfach alle Menschen. Denn: „Rassismus ist keine punktuelle Erfahrung, sondern die Summe aller Erfahrungen, die ein Mensch immer und immer wieder macht“, so Aminata Touré (Bündnis 90/Die Grüne, Ministerin für Soziales in Schleswig-Holstein). „Es ist ein Privileg, sich über Rassismus informieren zu können, anstatt ihn selbst zu erleben.“
Forschung zu BIPoC in Deutschland
In Deutschland leben mehr als eine Million Menschen afrikanischer Herkunft, die gleichzeitig die Hauptbetroffenengruppe von Rassismus- und Diskriminierungshandlungen bilden. Alle unter BIPoC zusammengefassten Bezeichnungen und Begriffe sind politische Selbstbezeichnungen. Das bedeutet, sie sind aus einem Widerstand entstanden und stehen bis heute für die Kämpfe gegen die Unterdrückungen und für mehr Gleichberechtigung. Um herauszufinden, ob und wie sich Rassismus und Diskriminierung im Gesundheitswesen abspielen, ist es nötig die betroffene Personengruppe selbst zu befragen, da Erleben und Erfahren nur aus Sicht der Betroffenen zu einer reellen Studienevidenz führen.
In Deutschland gibt es bislang keine systematischen Untersuchungen zu Rassismus in der Medizin.
Im Gegensatz zu den USA, Großbritannien, Australien und Neuseeland gibt es in Deutschland bislang keine systematischen Untersuchungen zu Rassismus in der Medizin (vgl. Wendeborn, 2021). Grundlagen dieses Artikels bilden insbesondere die Erkenntnisse der Afrozensus-Studie (2020), der Positiven Stimmen 2.0 (2020), ein Artikel von Dr. Mathias Wendeborn (2021) und die Ergebnisse der MiTest-Studie (vgl. RKI2017a). Zudem zählen Erfahrungen, Expertisen, Analysen und Reflexionen von Schwarzen Menschen und Fachexpert*innen zu den Erkenntnisquellen dieses Artikels. Die Forschung von Dr. Amma Yeboah (Yeboah, 2017) und die Analysen und Berichte von Dr. Marco Leitzke (Enquetekommission des Thüringer Landtags, 2019) zu Rassismus in der Gesundheitsversorgung waren dabei grundlegend für die qualitative Erhebung im Afrozensus.
Der „Afrozensus“ ist die erste umfassende Studie, die sich mit den Lebensrealitäten, Perspektiven und Diskriminierungserfahrungen von Schwarzen, afrikanischen und afrodiasporischen Menschen in Deutschland befasst. In Form einer Onlinebefragung von über 6.000 Menschen konnten ausreichend große Daten gesammelt und somit repräsentativ zusammengestellt werden. Das Bildungs- und Empowerment-Projekt Each One Teach One (EOTO) hat dazu gemeinsam mit Citizens For Europe (CFE) und gefördert von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes eine Befragung in Form von Interviews und Fokusgruppenbefragungen mit Expert*innen aus dem Gesundheits- und Bildungsbereich durchgeführt.
Der Bericht gibt ein umfassendes Bild, wie die Befragten ihr Leben in Deutschland einschätzen und welche Erwartungen sie an Gesellschaft und Politik haben. So erlangt eine der jüngsten Bevölkerungsgruppen in Deutschland endlich die Sichtbarkeit, die für eine bessere Interessenvertretung notwendig ist. Die Analyse der Ergebnisse zielt insbesondere im Gesundheitsbereich darauf, einerseits den strukturellen Rassismus und seine Folgen zu zeigen, sowie andererseits durch die partizipative Reflexion Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung von BIPoC zu formulieren.
Um die Diskriminierungserfahrungen Schwarzer, afrikanischer und afrodiasporischer Menschen in Deutschland komplex und vielschichtig zu erfassen, wurden Erfahrungen innerhalb von 14 zentralen Lebensbereichen erfragt. Über alle Lebensbereiche hinweg wird als häufigster Diskriminierungsgrund die Kombination von „rassistischen Gründen / ‚ethnischer Herkunft’” und „Hautfarbe” genannt (433 Nennungen). Die zweithäufigste Merkmalskombination ist „rassistische Gründe / ‚ethnische Herkunft’”, „Hautfarbe” und „Geschlecht” (200 Nennungen).
Auf Basis der Ergebnisse der Afrozensus-Onlinebefragung werden konkrete Maßnahmen vorgeschlagen, um rassistische Diskriminierung abzubauen und Menschen afrikanischer Herkunft in Deutschland zu schützen und zu fördern.
Erkenntnisse zu Rassismus im Gesundheitswesen
Die Analyse der Ergebnisse der Afrozensus-Studie zeigen besonders im Gesundheitsbereich interessante Erkenntnisse. So haben demnach bereits 14,7 % der Befragten Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen im Gesundheits- und Pflegebereich gemacht. Zwei Drittel der Afrozensus-Befragten (66,7 % von n = 2108) geben an, dass Ärzt*innen ihre Beschwerden nicht ernst nehmen. Fast jede 10. Person (9,5 %) gibt an, dass diese Situation „sehr häufig” vorkommt. 62,0 % der Afrozensus-Befragten (n = 819) geben an, dass ihre Rassismuserfahrungen bei der Psychotherapie nicht ernst genommen und infrage gestellt werden. 28,4 % der 2051 Afrozensus-Befragten mit Diskriminierungserfahrungen im Lebensbereich „Gesundheit und Pflege” geben an, dort in den letzten zwei Jahren in Bezug auf u. a. ihren „Name[n]” Diskriminierung erfahren zu haben.
In den Fokusgruppen wird von Ärzt*innen beschrieben, wie aufgrund der rassistischen Zuschreibung des „Mittelmeersyndroms”, auch bekannt als „Morbus Mediterraneus”, die Fehleinschätzung von Schmerzäußerung und Schmerzempfinden oft zu Verzögerungen von Diagnosen und Fehldiagnosen führt.
„Schlechte medizinische Versorgung” wird von 4 von 10 Befragten (43,4 % von n = 3931) als eher großes oder großes Problem für die Schwarzen Communities eingeschätzt.
Zitate von Afrozensus-Befragten zeichnen ein Bild von Rassismus im Gesundheitswesen und zeigen auf, wie sich Rassismuserfahrungen auf gesundheitsbezogenes Verhalten auswirken können::
„Häufig habe ich keine Lust, Arzttermine zu vereinbaren oder neue Praxen aufzusuchen, weil ich unangenehme, diskriminierende Erfahrungen vermeiden will. Außerdem recherchiere ich seit längerer Zeit bewusst nach Ärzt*innen, die Schwarz oder of Color sind, um den zuvor geschilderten Erlebnissen zu entgehen.” (Interviews: Patient*innen)
„Die meisten weißen Therapeuten*innen und Psycholog*innen sind nicht sensibel für Anti-Schwarze Rassismus Erfahrungen und/oder reproduzieren diese. Daher habe ich, wie viele andere BIPOC Personen, das Bedürfnis, bei BIPOC Therapeut*innen und Psycholog*innen in Behandlung zu sein, die für meine Erfahrung als Schwarze Person sensibel sind. Da es von diesen jedoch a) einen allgemeinen Mangel gibt und b) nur die wenigsten von der Krankenkasse übernommen werden, habe ich lange Zeit von therapeutischer Behandlung abgesehen, als ich eine […] Therapie bei einer Schwarzen Therapeutin nicht mehr eigenständig zahlen konnte (pro Sitzung 75 €).” (Interviews: Patient*innen).
„Um überhaupt eine Behandlung richtig machen zu können, muss man alles verstehen, was gesagt wird. Also Sprache spielt auch eine große Rolle.” (Fokusgruppe: Ärzt*innen)
„Sowohl [von] Ärzt*innen als auch Arzthelfer*innen wird mein Schwarzsein in verschiedenen Kontexten immer wieder kommentiert, aufgegriffen. Häufig ist es die Frage, wo ich herkomme, ob ich in Deutschland geboren und aufgewachsen bin. Des Öfteren haben Ärzt*innen mir meinen gesundheitlichen Zustand damit erklärt, dass ‚dies bei Menschen aus Afrika oft der Fall ist’. Eine weiße Gynäkologin hat meine Hautfarbe mit der ihres deutsch-marokkanischen Sohnes verglichen, der genauso eine schöne Mokkahaut habe wie ich. Auch passiert es immer wieder, dass Ärzt*innen, nachdem sie meine Herkunft erfragt haben, von ihren Afrikareisen erzählen.” (Interviews: Patient*innen)
„Es muss in Deutschland mehr dazu geforscht und gefördert werden, wir sind genauso Teil der Gesellschaft wie alle anderen Menschen auch.” (Interviews: Pflegekräfte)
Muslimische Befragte (77,1 % von n = 118) geben deutlich häufiger an, in den letzten zwei Jahren im Bereich „Gesundheit und Pflege” diskriminiert worden zu sein als nicht muslimische Befragte (63,1 % von n = 2392). Der Gruppenunterschied beträgt 14,0 Prozentpunkte. Befragte mit eigener und/oder familiärer Fluchterfahrung (72,0 % von n = 389) geben mit +10,7 % häufiger an, in den letzten zwei Jahren im Kontakt mit dem Bereich „Gesundheit und Pflege” diskriminiert worden zu sein als Befragte ohne Fluchterfahrung (61,3 % von n = 2060; Afrozensus 2020).
Differenziertere Forschungsansätze weisen allgemein auch auf die mangelnde Auseinandersetzung mit Rassismus und Diskriminierung in der psychischen Gesundheitsversorgung und psychotherapeutischen Praxis in Deutschland hin (Kluge et al., 2020; Velho, 2011). Daraus ergibt sich wiederum die Frage, wie die Inhalte des Curriculums für Ausbildung bzw. Studium im medizinischen Bereich gestrickt werden und welche Inhalte den Lernenden zur Verfügung gestellt werden.
„Nur wenn Studenten sich darüber bewusstwerden, können wir verhindern, dass Ärzte mit solchen verinnerlichten Stereotypen auf Patienten losgelassen werden oder umgekehrt Patienten auf Ärzte losgelassen werden.” (Interview: Pflegekräfte, Afrozensus 2020)
All diese Phänomene führen zur sozialen Exklusion (Huster/Boeckh/Mogge-Grotjahn 2008) des Einzelnen und gehören zum Alltagsleben vieler Migrant*innen.
Gesundheit mit Schwerpunkt HIV
Schockierende Ergebnisse zu Diskriminierung im Gesundheitswesen liefert die Studie „positive stimmen 2.0“, die sich mit den Stigmatisierungs- und Diskriminierungserfahrungen von Menschen mit HIV befasst: „Jede 10. Person im Interview gab an, an Orten, wo sie ihre HIV-Therapie erhält, unangemessene Fragen gestellt zu bekommen und dass ihre Akte besonders gekennzeichnet wurde. Auch in HIV-bezogenen Gesundheitsdienstleistungen erlebten 8 % eine Behandlung an gesondertem Termin oder etwa die Vermeidung von Körperkontakt.“ (positive stimmen 2.0, 2020)
Fast jede dritte HIV-Erstdiagnose in Deutschland betrifft eine Person, die zugewandert ist.
Fast jede dritte HIV-Erstdiagnose in Deutschland betrifft eine Person, die zugewandert ist. Zudem wurde in der MiTest-Studie (vgl. RKI 2017a) festgestellt, dass Migrant*innen im Vergleich zur mehrheitsdeutschen Bevölkerung noch immer keinen gleichberechtigten Zugang zu Testangeboten haben. Zugangsbarrieren finden sich in der Praxis z. B. in eingeschränkten Behandlungsmöglichkeiten bei positivem HIV-Status oder in einschränkenden Faktoren wie einen ungeregelten Aufenthaltsstatus, fehlender Krankenversicherung, Sprachbarrieren und finanziellen Begrenzungen. Weitere wichtige Barrieren sind Stigmatisierung und Rassismuserfahrungen oder andere, durch den Migrationsprozess bedingte Aspekte, aber auch fehlende Basisangebote wie Sprach- und Kulturvermittlung. (vgl. Dr. Ulrich Marcus/RKI, 2016)
Mehrfachstigmatisierung
Die Stigmatisierung hat in Bezug auf die Ansteckung mit und Erkrankung an einer sexuell übertragbaren Infektion (STI) oder an sexuellen Krankheiten eine lange Geschichte. HIV ist eine vorrangig sexuell übertragbare Infektion. In den meisten Kulturen der Welt wird HIV als Verunreinigung des Körpers angesehen (Ouedraogo, 2010), ähnlich wie die Pest oder die Syphilis im 18. Jahrhundert. Einhergehend damit wird den Infizierten die Schuld für die Krankheit zugewiesen, also für ihr „Fehlverhalten” in einer bestimmten Situation. Die Infektion bekomme man also nicht zufällig, sie sei aktiv erworben (Sontag,1989).
Bei HIV/Aids ist das Stigma doppelt belegt mit der Angst vor Tod und Krankheit plus dem moralisch geladenen Thema Sexualität in allen Facetten. Dazu kommt in vielen Ländern der Welt die Unwissenheit über HIV, die vom Bildungsgrad der Menschen abhängt (von Unger, 1999). Letztendlich entsteht das Stigma um HIV/Aids durch die Mehrfachbelegung von moralischen und kulturellen Tabuthemen und das damit einhergehende Schweigen. So müssen sich Schwarze Migrant*innen nicht nur dem Stigma ihrer HIV-Infektion stellen, sondern auch dem ihrer Hautfarbe. Letztlich ist es also die Gesellschaft, die das Stigma definiert und weitere Zuschreibungen oder Abwertungen hinzufügt, sodass das Stigma sich vervielfacht (von Unger/Nagel, 2009).
Das Stigma um HIV entsteht durch die Mehrfachbelegung von moralischen und kulturellen Tabuthemen.
Erfahrungen zeigen auch, dass einige Geflüchtete in manchen Bundesländern immer noch ohne ihr Einverständnis auf HIV getestet werden. 2017 hatte z. B. die Landeskommission Aids in Nordrhein-Westfalen (NRW) sich dagegen positioniert in einer Empfehlung zur Versorgung von HIV-Positiven Geflüchteten. „Klarstellung, dass die HIV-Diagnostik laut Erlass des Ministeriums für Inneres und Kommunales NRW zur Unterbringung Asylbegehrender kein routinemäßiger Teil der Erstuntersuchung von Asylsuchenden ist.“ (vgl. Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention, NRW, 2017)
Für Schwarze Migrant*innen bleibt aber nicht allein das Stigma ihrer HIV-Infektion, hinzu kommt der Rassismus, der ihnen in Deutschland entgegenschlägt, also die mehrdimensionale Diskriminierung (vgl. Positive Stimmen 2.0, 2021). Beide Stigmata bringen Vorurteile mit, die sich sogar gegenseitig bedingen und ergänzen. Afrikaner*innen werden als unfähige oder dumme Menschen oder sogar als böse bezeichnet und häufig mit dem Bild des „Krankheitsträgers“ identifiziert. Um mit Zimbardo (2007) zu sprechen: „Deshalb lehnen wir das „Andere“ als fremdartig und gefährlich ab, weil wir es nicht kennen, und dennoch verschafft es uns einen Nervenkitzel, von sexuellen Exzessen und Moralverletzungen von Menschen zu hören.“
„Menschen mit HIV können heute leben, lieben und arbeiten wie alle anderen. Schwerer als die gesundheitlichen Folgen der HIV-Infektion wiegen für viele die sozialen Folgen. Ein Großteil der Befragten der Studie ‚Positive Stimmen 2.0‘ ist im Alltag weiterhin mit Diskriminierung, Ausgrenzung und Abwertung konfrontiert. Die gesellschaftliche Entwicklung ist langsamer als die medizinische“, fasst Matthias Kuske, Koordinator von „Positive Stimmen 2.0“, die Ergebnisse zusammen.
Die meisten Menschen in Deutschland leben gut mit ihrer HIV-Infektion – in der Stichprobe der Online-Befragung bejahen 90 % diese Aussage. Dank der guten Therapiemöglichkeiten fühlen sich drei Viertel der Befragten gesundheitlich nicht oder nur wenig eingeschränkt. 95 % berichten jedoch von mindestens einer diskriminierenden Erfahrung in den letzten 12 Monaten aufgrund von HIV. 52 % geben an, durch Vorurteile bezüglich der HIV-Infektion in ihrem Leben beeinträchtigt zu sein. (Deutsche Aidshilfe, 2022)
Mehrfach- oder mehrdimensionale Diskriminierung betrifft überwiegend BIPoC, also Schwarze, nicht-weiße Personen oder People of Color. Sie erleben zusätzliche Diskriminierung aufgrund rassistischer Zuschreibungen (Positive Stimmen 2.0, 2021):
Von den 79 Menschen, die sich als Schwarze Person, nicht-weiße Person oder Person of Color ((B)PoC) identifizieren, geben 34 % an, schon einmal oder mehrmals verbal belästigt geworden zu sein. 22 % haben den Eindruck, dass Familienangehörige diskriminierende Bemerkungen gemacht oder getratscht haben – aufgrund des (angeblichen) Migrationshintergrundes oder als (B)PoC. Ebenso viele haben schon einmal oder mehrmals Gesundheitsdienste vermieden, weil die Personen Angst vor möglicher Diskriminierung hatten. Angst davor, Gesundheitsdienste in Anspruch zu nehmen, geben 18 % der Befragten an.
„Ich fühle mich mehr diskriminiert, weil ich schwarze Hautfarbe habe, aber auch bei HIV ist noch viel zu tun. Viele fragen mich direkt nach HIV, weil ich schwarz bin.“ (Peer-to-Peer-Befragung, Frage 78)
„Es ist immer schwierig zu erkennen, warum ich diskriminiert werde. Im Verlauf des Interviews wurde mir klar, dass ich am meisten Diskriminierung wegen meiner Hautfarbe erlebe. Das sehen die Menschen sofort, HIV nicht.“ (Peer-to-Peer-Befragung, Frage 78)
Rassismus und seine Folgen
Rassismus führt zu psychischen, seelischen und körperlichen Beeinträchtigungen. Rassismus ist eine Menschenrechtsverletzung. Er kann unter anderem in der Nutzung von Gesundheitsdiensten zu Problemen führen:
- Vermeidung, das heißt, die BIPoC vermeiden die Gesundheitsversorgung
- Abbruch und Hinauszögern von Behandlung bzw. Therapie
- Mehraufwand für Schwarze Menschen, da man sich viel rechtfertigen muss
- psychische Belastungen
„Das heißt, das Überleben bzw. das Bestehen in dem System geht mit ganz, ganz massiven psychischen, körperlichen [Folgen], auch in Bezug auf die professionellen Weiterentwicklungen, einher.” (Fachinterview: Schwarze Erfahrungen im Gesundheitswesen, Afrozensus 2020)
Besonders schwerwiegend scheint hier die Vernachlässigung der Sensibilisierung des eingesetzten Personals. Angemessene Schulungen und Sensibilisierungsprogramme für die verschiedenen Berufszweige müssen einen Platz finden und etabliert werden. Besonders mit dem Wissen, welche gesundheitlichen Folgen Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen auf die vor allem psychische Gesundheit eines Menschen haben, ist es unabdingbar, dies in den Mittelpunkt zu rücken.
Zusammenfassung und Handlungsbedarf
Gemäß der UN-Menschenrechtscharta ist Gesundheit ein Menschenrecht (Art. 25, UN-Menschenrechtscharta) und nach Art. 2 Abs. 2 Grundgesetz ein Grundrecht, welches sich Deutschland mit dem Sozialstaatsprinzip (Art. 20 Abs. 1 Grundgesetz) zu garantieren verpflichtet. „Notwendige Voraussetzung für die Sicherstellung des Gesundheitsschutzes ist der diskriminierungsfreie Zugang zu medizinischer und pflegerischer Infrastruktur und den Dienstleistungen, die neben der ärztlichen und therapeutischen Behandlung auch Arzneimittel und Medizinprodukte umfassen.” (Bartig et al., 2021)
Niemand sollte in der Nutzung der Gesundheitsdienste ausgeschlossen werden. Leider sind einige Randgruppen (Dr. Wendeborn, 2021) bzw. BiPoC stark von Diskriminierung und Rassismus betroffen. Die Untersuchungen zeigen, dass einige BiPoC aus dem Versicherungssystem herausfallen. Migrant*innen ohne gültige Aufenthaltspapiere oder/und Krankenversicherung werden systematisch ausgeschlossen.
Die ausgewählten Studien verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, aber auch das große Potential eines bewussten, planvollen Handelns zur Zurückdrängung von Anti-Schwarzem Rassismus sowie zur Stärkung von Schwarzen, afrikanischen und afrodiasporischen Gemeinschaften in Deutschland.
Der Fachdiskurs zu gesundheitlichen Auswirkungen von Rassismus im Allgemeinen und Anti-Schwarzem Rassismus im Besonderen ist in Deutschland noch nicht ausgereift, die notwendigen Reformen im Gesundheitssektor stehen noch am Anfang. Hier gibt vor allem die qualitative Forschung des Afrozensus wichtige Impulse für notwendige Veränderungen.
Allen Akteur*innen in der Gesellschaft, insbesondere den Entscheider*innen in Politik und Verwaltung, aber auch unseren eigenen Communitys und Eigenorganisationen, Netzwerken und Aktivist*innen muss es ein Anliegen sein, diese Forschung voranzutreiben und so bessere Lebensbedingungen für BIPoC in Deutschland zu schaffen.
Anti-Schwarzer Rassismus (ASR) soll als spezifisches Phänomen betrachtet werden und strukturelle Rahmenbedingungen für das Empowerment Schwarzer, afrikanischer und afrodiasporischer Menschen geschaffen werden. Die bisher gesammelten Daten sprechen für sich, denn sie zeigen das Ausmaß und die Formen von ASR – vor allem im Bildungs- und Gesundheitswesen: zwei Bereiche, die zu den Kernaufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge gehören. Dass Menschen afrikanischer Herkunft der Zugang zu diesen existenziellen Gütern aufgrund rassistischer Diskriminierung zu oft versperrt bleibt oder erschwert wird, sollte nicht zuletzt auch ein Weckruf für Politik und Verwaltung sein, sich dezidiert mit strukturellem ASR auseinander zu setzen. Der notwendige Kompetenzerwerb für öffentliche Institutionen ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch eine moralische Verpflichtung (so die Politiker*innen Dr. Pierrette Herzberger-Fofana und Dr. Karamba Diaby, Afrozensus 2020).
Eine Auseinandersetzung mit Rassismus in Gesundheit und Pflege wurde bisher schändlich vernachlässigt.
In die Präventionsarbeit der Deutschen Aidshilfe im Bereich HIV/STI sollten zusätzliche Themen wie Antidiskriminierungs- und rassismuskritische Bildungsarbeit zur strukturellen Prävention in die Schulungs- und Ausbildungsprogramme integriert bzw. die vorhandenen ausgebaut werden. Interkulturelle und intersektionale Fortbildungen für Verbandsmitglieder sollen verbreitet und durch die Mitarbeit*innen (verbindlich) wahrgenommen werden. Interkulturelle Öffnung und Diversität können verbreitet werden. Denn „Rassismus und Polizeigewalt sind auch für einen Großteil unserer Communitys und Klient*innen täglich brutale Realität – sei es im Bereich der Sexarbeit, Haft, Suchthilfe oder im Kontext von HIV.“ (Bakambamba/Gangarova, 2020)
Aktive Beteiligung von (Schwarzen) Migrant*innen, von Organisationen und Verbänden in der HIV-Prävention sollte immer wieder wissenschaftlich begleitet und unterstützt werden. (vgl. von Unger/Klumb/Wright/Gangarova, 2011) Ein besonderes Augenmerk sollte auf im Gesundheitsbereich ausgeschlossene Mitbürger*innen, nämlich Menschen ohne Aufenthaltspapiere oder Krankenversicherung, fallen, denn Präventionsarbeit wirkt nur, wenn alle an Bord sind. (Ouedraogo, 2021)
Die Qualitätsstandards der Deutschen Aidshilfe (DAH) sollen immer wieder revidiert werden. Denn Migration ist ein Querschnittsthema der Präventionsarbeit. Alle Angebote sind für Migrant*innen zugänglich. Darüber hinaus richten sich spezielle Angebote an Migrant*innengruppen mit besonderem Bedarf. Es wird grundsätzlich die Mehrdimensionalität der Identitäten und Zugehörigkeiten von Menschen berücksichtigt (vgl. Gangarova, 2021). Die Deutsche Aidshilfe ist als Menschenrechtsorganisation solidarisch mit allen Schwarzen Menschen und People of Color, die gegen rassistische Gewalt und Diskriminierung demonstrieren. Zu ihrer Arbeit gehört auch, diesen Kampf gegen Rassismus aktiv mitzubestreiten und zu gewinnen. Die Zusammenarbeit mit ihren Verbandsmitgliedern und die Verankerung des Themas Anti-Schwarzer Rassismus in der strukturellen Prävention bleiben unumgänglich.
Die Diskussion der ausgewählten Studien und Artikel sowie Podcasts zum Thema Diskriminierung und Rassismus (Deutschland3000, Fair Bindung, „Rassismus wirkt – wir zeigen, wie“, „Strukturelle Diskriminierung – Wie Rassismus und Klassismus zusammenhängen“, Deutschlandfunk Kultur etc.) zeigen, wie groß die Herausforderungen an das deutsche Gesundheitswesen und an die Migrationspolitik sind.
Die Deutsche Aidshilfe als Organisation, welche die Interessen von Menschen mit HIV vertritt, kann dazu beitragen, die Gleichstellung der fast vergessenen Schlüsselgruppe der BIPoC zu erreichen. Dieses Ziel bildet auch die Grundlage der UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft (2015-2024), die 2014 ausgerufen wurde, weil besonders Menschen afrikanischer Abstammung noch häufig Rassismus, Vorurteilen und Diskriminierung ausgesetzt sind.
Dieser Artikel hat nicht das Ziel, die gesamte Problematik des Rassismus gegenüber BIPoC in Deutschland aufzuzeigen, sondern viel mehr eine Anregung zum Nachdenken für Praktiker*innen, Mitarbeit*innen und Entscheidungsträger*innen zu geben. Eine Auseinandersetzung mit Rassismus, insbesondere in Gesundheit und Pflege zu ermöglichen, ist längst überfällig und wurde bisher schändlich vernachlässigt. Struktureller Rassismus ist hierzulande verankert und muss dringend abgebaut werden, damit die Gesellschaft keine weiteren Spaltungen erfährt. Mehrdimensionale Diskriminierungen und alltäglicher Anti-Schwarzer Rassismus sollte strukturell, rechtlich, gesellschaftlich in allen seinen Erscheinungsformen und Lebensbereichen (auch Bildung, Arbeitsmarkt, Wohnung, Politik etc.) bekämpft werden.
Die Bekämpfung von Rassismus im Allgemeinen und insbesondere von Anti-Schwarzem Rassismus muss nicht nur eine Aufgabe der Minderheit der Betroffenen, sondern vielmehr eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und Pflicht sein. Denn eines ist klar: Es gibt zwar keine „Rasse“, aber es gibt dennoch Rassismus (vgl. Noah Sow).
„Think global, act local – respect belong to all of us.”
Weiterführende Literatur und Quellen:
Afrozensus (2020): Perspektiven, Anti-Schwarze Rassismuserfahrungen und Engagement Schwarzer, afrikanischer und afrodiasporischer Menschen in Deutschland. (https://afrozensus.de/reports/2020/; Aufruf: 03.03.2020)
Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW (2017): Empfehlung zur Versorgung von HIV-positiven Geflüchteten (Aufruf: 05.02.2023)
Bundeszentrale für politische Bildung: https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-in-einfacher-sprache/322448/rassismus/ (Aufruf: 19.02.2022, 13:08)
Batenoma-Abeke, Helene (2020): Mit Pamoja Awareness gegen Rassismus – Pamoja Afrika e.V. Köln.
DAH (2022): https://www.aidshilfe.de/meldung/leben-hiv-heute-vorurteile-schaden-mehr-infektion (Aufruf: 16.02.2022, 13:00)
DAH: https://www.queerrefugeeswelcome.de (Aufruf: 19.02.2022, 13:45)
Dieckmann, Jasmine et al. (2020): positive stimmen 2.0. Mit HIV leben, Diskriminierung abbauen. Ergebnisse eines partizipativen Forschungsprojekts in Deutschland – S.71
Gangarova, Tanja (2021): HIV-Prävention für/mit Migrant*innen. Standards – Praxisbeispiele – Grundlagen.
Gonemeyer, Reimer (2002): „So stirbt man in Afrika an AIDS. Warum westliche Gesundheitskonzepte im Südlichen Afrika versagen“. Eine Streitschrift. Frankfurt/Main: Brandes & Apsel, S. 10–140.
Huster/Boeckh/Mogge-Grotjahn (2008): Handbuch Armut und soziale Ausgrenzung.
Kluge et al (2020): Rassismus und psychische Gesundheit. https://link.springer.com/article/10.1007/s00115-020-00990-1 (19.01.2023)
Luttringhaus, Maria (2000): „Stadtteilentwicklung und Partizipation“, Essen Katernberg/Dresdner, S. 23.
Migrationsrat: https://www.migrationsrat.de/glossar/bipoc/ (Aufruf: 15.02.2022)
Ouedraogo, Omer Idrissa (2021): https://www.aidshilfe.de/praeventionsarbeit-wirkt-alle-bord (Aufruf: 18.02.2022)
Ouedraogo, Omer Idrissa (2010): Lebenssituation und Alltagsbewältigung von Sub-Sahara Afrikaner*innen mit HIV/AIDS in Hamburg und deren Bedeutung für die deutsche HIV/Prävention – nicht veröffentlichte Masterarbeit.
Radio Canada: https://ici.radio-canada.ca/nouvelle/1711695/racisme-onu-afrique-debat-conseil-droits-homme? (Aufruf: 18.02.2022, 9:00).
RKI (2012a): HIV bei Migranten in Deutschland. Epidemilogisches Bulletin, 2012 (3) – 19–21.
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RKI (2019): Marcus U., Gunsenheimer-Barmeyer B., Kollan C. & Bremer V.: HIV-Jahresbericht 2017/2018, Epidemiologisches Bulletin, 2019 (46), 493-501 I DOI 10.25646/6411
Santos-Hövener C et al. (2014): Konzeption einer Studie zu sexueller Gesundheit bei in Deutschland lebenden Afrikanern. Prävention und Gesundheitsförderung, 9, 1–8.
Landeskommission Aids NRW (2017): https://www.aidsnrw.de/upload/pdf/empfehlungen/landeskommission/Empfehlung-LK-AIDS-Gefluechtete_2017.pdf
Seukwa, Louis Henri (2006): Bildung in Umbruchgesellschaften: „Der Habitus der Überlebenskunst. Zum Verhältnis von Kompetenz und Migration im Spiegel von Flüchtlingsbiographien“. Münster, Waxmann Verlag GmbH. S. 161–252.
Sontag, Susan (1989): Aids und seine Metaphern, München 1989.
Sow, Noah (2008): Deutschland Schwarz Weiß. Der alltägliche Rassismus.
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Thiersch (2009: 41-53) zum Thema Alltag als Rahmenkonzept und spezielles Handlungsmuster: http://www.uni-magdeburg.de/iew/web/studentische_projekte/ss02/seybusch/bernasconiTheorie.htm
Santos-Hövener, C. (2016): MiTest-Studie: Aschlussbericht 2016. Eine qualitative Studie zur Inanspruchnahme von HIV- und STI-Testangeboten durch Migrantinnen und Migranten in Deutschland https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/H/HIVAIDS/Studien/MiTest-Studie/MiTest-Studie.html (Aufruf: 15.05.2022)
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