HIV-PrEP

Neue HIV-PrEP-Leitlinien aus Großbritannien: warum sie so spannend sind

Von Simon Collins
Bild zum Beitrag über die neuen britischen PrEP-Leitlinien von 2025
DAH | Bild: Renata Chueire

Am 10. Juli 2025 wurden in Großbritannien aktualisierte PrEP-Leitlinien veröffentlicht.[1] Sie basieren auf über 150 neuen Studien, die seit den letzten britischen Leitlinien von 2018 erschienen sind.

Die Leitlinien beziehen sich hauptsächlich auf die orale PrEP mit Tabletten, behandeln aber auch die PrEP mit Spritzen. Ein leicht verständlicher englischsprachiger Leitfaden für die Community ist ebenfalls online verfügbar.[2]

Simon Collins vom HIV-Informationsportal i-base.info stellt die neuen Leitlinien vor, erklärt, wie die PrEP funktioniert, und stellt die Hintergründe für die neuen Empfehlungen dar.

Entstanden ist dieser Beitrag in Zusammenarbeit mit Holger Sweers von der Deutschen Aidshilfe. Eine englische Version wurde unter https://i-base.info/htb/51432 veröffentlicht.

Inhalt

Warum ist die Aktualisierung der britischen PrEP-Leitlinien von 2025 wichtig?

In den sieben Jahren seit der Veröffentlichung der ersten britischen PrEP-Leitlinien ist viel passiert. Dazu gehört auch ein neues Verständnis der PrEP-Wirkungsweise – unabhängig vom Geschlecht und den beteiligten Sexualorganen.

Die Autor*innen der neuen Leitlinien wollen, dass mehr Menschen von der PrEP wissen und dass alle, die von der PrEP profitieren können, Zugang zu ihr bekommen. Außerdem erleichtern die Leitlinien die PrEP-Einnahme für alle Nutzer*innen, einschließlich cis Frauen, trans oder nicht-binären Personen sowie Menschen, die Drogen intravenös konsumieren.

Was ist die PrEP?

PrEP steht für Prä-Expositions-Prophylaxe.

Im Zusammenhang mit HIV bedeutet dies, dass die PrEP vor dem HIV-Risiko (in der Regel ein HIV-Risiko beim Sex) eingenommen wird, um eine HIV-Infektion zu verhindern. Die HIV-PrEP muss aber auch nach dem Sex eingenommen werden, um sicherzustellen, dass dieser Schutz lange genug anhält.

Die PrEP ist ein hochwirksamer Schutz vor HIV – so wirksam wie die Verwendung von Kondomen oder eine HIV-Therapie, welche die HIV-Vermehrung unterdrückt und so Infektionen beim Sex verhindert. Informationen zu diesen drei Safer-Sex-Methoden gibt es unter aidshilfe.de/safer-sex.

Die meisten PrEP-Präparate werden in Form von Tabletten eingenommen. Es gibt jedoch auch Spritzen mit langwirksamen HIV-Wirkstoffen.

Wie wirkt die PrEP?

Die PrEP wirkt, indem sie die allerersten Stadien einer HIV-Infektion blockiert.

Wenn vor dem Sex ein ausreichender Wirkstoffspiegel im Körper vorhanden ist, kann die PrEP sofort wirken, falls HIV in den Körper gelangt. Die PrEP muss aber auch nach dem Sex eingenommen werden, da HIV sich mehrere Tage im Körper vermehren könnte, wenn die Vermehrung nicht durch einen ausreichenden Medikamentenspiegel blockiert wird.

Bei vorschriftsmäßiger Einnahme liegt die PrEP-Schutzwirkung bei mehr als 99 Prozent. Das heißt: Die PrEP senkt die übliche Wahrscheinlichkeit, dass es bei einem ungeschützten Kontakt mit HIV zu einer Infektion kommt, um 99 Prozent.[3]

10 wichtige Änderungen in den britischen PrEP-Leitlinien

Die folgenden zehn Änderungen sollen den Zugang zu PrEP und deren Anwendung erleichtern:

  • Leichterer Zugang zur PrEP

Die Leitlinien empfehlen, den Zugang zur PrEP zu erleichtern: Alle, die von der PrEP profitieren könnten, sollen sie auch verwenden können, und zwar unabhängig von der sexuellen Orientierung, den sexuellen Praktiken oder der geschlechtlichen Identität.

Die Vorteile der PrEP treten schnell ein und sind erheblich. Daher sollte die PrEP, von seltenen Ausnahmen abgesehen, bei Personen eingesetzt werden, die dies wünschen.“

Nach den bisherigen PrEP-Leitlinien war ein erhöhtes HIV-Risiko Voraussetzung. Auch die Deutsch-Österreichischen PrEP-Leitlinien von 2024 sprechen von „Menschen mit substanziellem HIV-Risiko“.

Die neuen britischen Leitlinien wollen auch, dass mehr Menschen über die PrEP informiert werden. Ein neuer 10-seitiger Abschnitt befasst sich damit, wie der Zugang gerechter gestaltet werden kann.

  • Alle können mit einer Doppeldosis beginnen: Schutz innerhalb von zwei Stunden

Die neuen britischen Leitlinien empfehlen, dass alle die PrEP mit einer Doppeldosis (zwei Tabletten) frühestens 24 bis spätesten 2 Stunden vor dem HIV-Risiko beginnen. Das heißt: Die PrEP bietet innerhalb von zwei Stunden Schutz vor HIV.

Bisher sagten die britischen Leitlinien, dass bestimmte Menschen eine Woche lang täglich eine PrEP-Tablette einnehmen müssen, bevor ein ausreichender Schutz besteht. Einige Leitlinien empfehlen dies auch weiterhin – oder sogar noch länger.

  • Die Einnahmevorschriften für die dauerhafte tägliche PrEP sind weniger streng

Die neuen britischen Leitlinien sagen: Wer über einen längeren Zeitraum täglich eine Tablette als Dauer-PrEP einnimmt, kann nun entspannter mit der Einhaltung der Einnahmevorschriften umgehen. Solange mindestens vier Dosen pro Woche eingenommen werden, ist der Schutz sehr hoch. Dies war für schwule und bisexuelle cis Männer schon länger bekannt. Neue Studien zeigen, dass dies auch für cis Frauen sowie trans und nicht-binäre Menschen gilt. (Frühere Leitlinien besagten, dass cis Frauen sowie trans und nicht-binäre Menschen mindestens 6 oder 7 Tabletten pro Woche einnehmen müssen, um geschützt zu sein.)

Die gelockerte Einnahmevorschrift gilt auch für HIV-Risiken bei heterosexuellen cis Männern sowie durch intravenösen Drogenkonsum.[4]

  • Alle können jetzt die anlassbasierte PrEP anwenden

Wenn man seine HIV-Risiken auf kurze Zeiträume eingrenzen und seine Sexkontakte in der Regel gut planen kann, bietet sich eine („anlassbasierte“) Kurz-PrEP rund um diese Kontakte ein. Dabei wird je nach Situation entweder das DX2- oder das DX7-Schema angewendet. [D steht dabei für Doppeldosis, X für die Tage mit HIV-Risiko und 2 oder 7 für die Schutzabsicherung, das heißt 2 oder 7 Tage ohne HIV-Risiko, an denen jeweils noch 1 Tablette täglich eingenommen wird. In den britischen Leitlinien wird von 2:1:1 und 2:7 gesprochen.]

  • Das DX2-Schema gilt dabei für eindringenden Anal-, Vaginal- und Neovaginalverkehr sowie aufnehmenden Analverkehr.
  • Das DX7-Schema gilt für aufnehmenden Vaginalverkehr oder Neovaginalverkehr. Dieses Schema ist ein vorsichtiger Ansatz, da die PrEP-Wirkspiegel im Vaginalgewebe niedriger sind und nicht so lange anhalten.

Eine Kurz-PrEP mit einer DX7-Dosierung ist prinzipiell auch beim intravenösen Konsum von Drogen möglich.[5]

  • PrEP-Einnahme: Start, Schutzphase und Schutzabsicherung

Die britischen Leitlinien von 2025 beziehen sich vor allem auf das Starten und Beenden der PrEP und weniger auf die Kurz- oder Dauer-PrEP.

Der PrEP-Start erfolgt mit einer Doppeldosis.

Das Beenden erfolgt durch tägliche Einnahme einer PrEP-Tablette für 2 oder 7 Tage nach dem letzten potenziellen Risiko (siehe oben).

PrEP-Einnahmeschema mit DX2- und DX7-Variante; © Deutsche Aidshilfe 2025
  • TDF/FTC und TAF/FTC können auf die gleiche Weise verwendet werden

In Großbritannien ist auch die Kombination aus dem TDF-„Nachfolger“ Tenofoviralafenamidfumarat (TAF) zur PrEP zugelassen, angesichts der sehr viel höheren Kosten allerdings nur für Personen, die kein TDF einnehmen können (zum Beispiel, weil ihre Niere stark geschädigt ist). Die neuen britischen Leitlinien besagen, dass beide Versionen auf die gleiche Weise angewendet werden können.[6]

  • Praktische Informationen zur Einnahme

Die britischen PrEP-Leitlinien von 2025 bieten auch hilfreiche praktische Informationen zur PrEP-Einnahme, z.B.:

  • Übelkeit durch die PrEP-Einnahme kann man vorzubeugen versuchen, indem man die Tabletten (insbesondere die Doppeldosis) zusammen mit einer Mahlzeit einnimmt.
  • Bei zu starken Nebenwirkungen bei Einnahme der Doppeldosis kann man die Doppeldosis auch aufteilen und im empfohlenen Zeitrahmen vor dem HIV-Risiko (frühestens 24 bis spätestens 2 Stunden vor dem Sex) im Abstand von 6 bis 12 Stunden je eine Tablette nehmen).
  • Die Aufnahme von Nahrung kann auch dazu beitragen, schneller einen ausreichenden Wirkstoffspiegel zu erreichen, wenn man mit einer Dosis spät dran ist.
  • Auswertung zahlreicher neuerer Studien

Die britischen Leitlinien von 2025 setzen sich sorgfältig mit allen Aspekten der Forschung zur HIV-PrEP auseinander, also z.B. Wirksamkeit, Sicherheit, Einhaltung der Einnahmevorschriften, Überwachung, Schwangerschaft, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, verschiedene Bevölkerungsgruppen, Zugang und Preisgestaltung.

Etwa 150 der 230 ausgewerteten Studien wurden seit der letzten Version der Leitlinien von 2018 veröffentlicht.[7]

  • Neue Erkenntnisse zur PrEP-Wirkungsweise: Die Wirkstoffkonzentration in bestimmten Immunzellen scheint wichtiger zu sein als die Konzentration in den beim Sex beteiligten Schleimhäuten

Die britischen Leitlinien setzen sich auch mit der interessanten und wichtigen Frage auseinander, wie die PrEP funktioniert und was für ihre Schutzwirkung entscheidend ist.

Die Gesamtheit der Erkenntnisse deutet darauf hin, dass die PrEP-Wirkstoffkonzentration in Immunzellen die wichtigste Rolle beim Schutz vor HIV spielt.

Über 15 Jahre lang waren Forschende der Meinung, dass eine gute Wirkstoffkonzentration in den genitalen oder rektalen Schleimhäuten für den Schutz vor HIV entscheidend sei. Dies führte zu Einnahmeschemata, die im Prinzip von den beim Sex eingesetzten Schleimhäuten abhingen.[8]

Neuere Forschungsergebnisse zeigen aber, dass der Wirkstoffspiegel in den sogenannten peripheren mononukleären Blutzellen (PBMCs) wahrscheinlich wichtiger ist, und die neuen britischen Leitlinien stimmen dem zu. Diese Zellen werden nicht vom Geschlecht, der Geschlechtsidentität, der Sexualität oder dem HIV-Risiko beeinflusst. Sie kommen im gesamten Körper vor, sodass sowohl HIV-Risiken beim Sex als auch beim injizierenden Drogenkonsum abgedeckt sind.

Was sind PBMCs?

PBMCs steht für periphere mononukleäre Blutzellen, Englisch: Peripheral Blood Mononuclear Cells, PBMCs. Dabei handelt es sich um etwa 70–90 % Lymphozyten (weiße Blutkörperchen: T-Zellen, B-Zellen und natürliche Killerzellen), 10–20 % Monozyten und 1–2 % dendritische Zellen; von den T-Zellen wiederum sind zwei Drittel CD4-Zellen und ein Drittel CD8-Zellen.

Die Ergebnisse früherer klinischer Studien (siehe die ausgewählten Daten aus der PrEP-Geschichte) sind also, so die britischen Leitlinie, eher auf die (oft geringe) Einnahmetreue zurückzuführen als auf biologische Unterschiede zwischen verschiedenen Geweben.

Dennoch bleiben die neuen britischen Leitlinien in diesem Punkt vorsichtig und empfehlen für bestimmte Situationen weiterhin das DX7-Schema mit einer längeren Schutzabsicherungsphase.

  • Weitere Formen der PrEP

Die neuen britischen Leitlinien beschäftigen sich auch mit anderen PrEP-Formen, darunter die injizierbare PrEP mit langwirksamem Cabotegravir oder Lenacapavir oder der Vaginalring mit Dapivirin, der in einigen anderen Ländern eingesetzt wird.

Wenn man seine HIV-Risiken auf kurze Zeiträume eingrenzen und seine Sexkontakte in der Regel gut planen kann, ist eine Kurz-PrEP rund um diese Kontakte eine gute Option; © DAH | Bild: Jan N. Nelles

Was passiert nach dem PrEP-Start mit einer Doppeldosis?

Jede*r kann nun die orale PrEP mit einer Doppeldosis (zwei Tabletten auf einmal 24 bis 2 Stunden vor dem Sex) starten. Das ist spannend, weil jetzt auch Personen mit aufnehmendem sowie eindringendem Vaginalverkehr oder Neovaginalverkehr spontan PrEP-geschützten Sex haben können.

Die doppelte Dosis bringt den PrEP-Wirkstoffspiegel bereits nach zwei Stunden auf ein schützendes Niveau. Zuvor wurde cis Frauen und einigen trans und nicht-binären Menschen gesagt, dass sie sieben Tage lang (oder sogar noch länger) täglich 1 PrEP-Tablette einnehmen müssen, bevor sie geschützt sind.

Die doppelte Dosis erreicht auch höhere Wirkstoffkonzentrationen als Einzeldosen und hält die Konzentrationen länger auf einem höheren Niveau.

Nach einer DX2-Kurz-PrEP blieb die Wirkstoffkonzentrationen in einer Studie aber im Vaginalgewebe nur bei 85 Prozent der Proben mit Vaginalgewebe über 5 Tage lang im erforderlichen Bereich, im Rektalgewebe dagegen 10 Tage lang. Falls der Wirkspiegel in den genitalen oder rektalen Schleimhäuten also doch eine Rolle spielen sollte, wird bei der anlassbezogenen PrEP derzeit für einige Situationen das DX7-Schema mit einer längeren Schutzabsicherungsphase empfohlen. Einige Forschende denken, dass das DX2-Schema für alle Nutzer*innen gelten könnte, doch hier ist weitere Forschung nötig.

Wohin im Körper gelangen die PrEP-Wirkstoffe?

Die beiden Wirkstoffe der PrEP-Tabletten (Emtricitabin/FTC und TDF oder TAF) werden über den Magen in den Blutkreislauf aufgenommen und gelangen so in den gesamten Körper. Jeder Wirkstoff wird dabei in unterschiedlichen Geweben und Zellen unterschiedlich aufgenommen, reichert sich unterschiedlich stark an und wird unterschiedlich schnell abgebaut.

Die unterschiedlichen Konzentrationen in verschiedenen Geweben, zum Beispiel im Vaginal- und Rektalgewebe, führten bisher z.B. zu unterschiedlichen Empfehlungen für aufnehmenden Vaginal- und aufnehmenden Analverkehr.

Die britischen Leitlinien von 2025 erklären die Wirksamkeit der PrEP nun vor allem anhand der Wirkstoffkonzentrationen in PBMCs. Dazu gehören auch CD4-Zellen, die von HIV infiziert werden und so zu einer Infektion führen, wenn die HIV-Vermehrung nicht unterdrückt wird. Dies ist wichtig, da die Wirkstoffkonzentrationen in diesen Immunzellen nicht durch das Geschlecht, die Geschlechtsidentität oder die Sexualität beeinflusst werden.

Warum müssen auch nach dem HIV-Risiko PrEP-Tabletten genommen werden?

PrEP ist auch nach dem Sex erforderlich, da es mehrere Tage dauern kann, bis die HIV-Vermehrung komplett gestoppt ist: Wenn HIV einige Immunzellen infiziert hat, dauert es ein bis zwei Tage, bis diese Zellen absterben. Solange könnten sie, wenn nicht genügend Wirkstoff zur Unterdrückung der HIV-Vermehrung in den Zellen ist, andere Zellen infizieren.

Wenn der Wirkstoffspiegel noch einige Tage lang hoch gehalten wird, verhindert dies also die Infektion neuer Zellen.

Das haben auch frühe PrEP-Studien an Tieren gezeigt: Die PrEP ist viel wirksamer, wenn sie sowohl vor als auch nach dem Kontakt mit HIV genommen wird bzw. wenn nach dem Kontakt mit HIV genügend Wirkstoff in den Zellen ist. Bei manchen Menschen aber sinkt der Wirkstoffspiegel schon nach 24 Stunden ab.

Ist die PrEP bei verschiedenen Arten von Sex unterschiedlich wirksam?

Nein, das scheint nicht der Fall zu sein.

Auch wenn das HIV-Risiko bei einem einzelnen ungeschützten sexuellen Kontakt (also ohne Kondom, Schutz durch Therapie oder PrEP) je nach Art dieses sexuellen Kontakts unterschiedlich hoch sein kann[9], ist die PrEP bei allen Arten von Sex gleich wirksam.

Wirkt die PrEP auch bei trans und nicht-binären Menschen?

Ja. Die britischen Leitlinien empfehlen für aufnehmenden Vaginal- und Neovaginalverkehr eine DX7-Dosierung [im Original: 2:7] und für aufnehmenden Analverkehr sowie alle Arten von eindringendem Geschlechtsverkehr („aktiver“ Analverkehr, eindringender Vaginal- und Neovaginalverkehr) eine DX2-Dosierung [im Original: 2:1:1].

Die Leitlinien betonen, dass es keine signifikanten Wechselwirkungen zwischen der PrEP und geschlechtsangleichenden Hormonen gibt.

Um auch für trans Männer die PrEP-Schutzwirkung durch Studiendaten zu belegen, werden diese nun auch für PrEP-Studien rekrutiert – bisher wurden sie nicht einbezogen.

Wirkt die PrEP auch bei HIV-Risiken durch intravenösen Drogenkonsum, d. h. durch den gemeinsamen Gebrauch Spritzen und Nadeln?

Ja. Das legen pharmakologische Modelle nahe[10] und das zeigen auch die einzige bisher dazu durchgeführte Studie (die Bangkok Tenofovir Study[11]) sowie eine sekundäre Analyse der Studie.[12] Demnach hatte eine PrEP alleine mit Tenofovirdisoproxil eine statistische Schutzwirkung von 83,5 %.

Die PrEP schützt auch vor HIV-Infektionen durch gemeinsamen Gebrauch von Spritzbesteck; © DAH | Bild: Jan N. Nelles

Da es Belege dafür gibt, dass die Kombination von TDF/FTC eine bessere Wirksamkeit hat als TDF alleine, gibt es guten Grund zur Annahme, dass die HIV-PrEP auch bei intravenösem Drogengebrauch wirksam ist.

Für die orale PrEP zum Schutz vor HIV-Risiken durch intravenösen Drogenkonsum wird sicherheitshalber eine Schutzabsicherungsphase von 7 Tagen empfohlen.

Die PrEP schützt allerdings nicht vor Hepatitis C – die durch das Hepatitis-C-Virus (HCV) verursachte Leberentzündung ist bei intravenös Drogen Gebrauchenden weit verbreitet. Wichtig ist daher Safer Use, vor allem die alleinige Verwendung des eigenen, sterilen Spritzbestecks. Eine Option ist die PrEP für injizierende Drogengebraucher*innen vor allem, wenn sie keinen Zugang zu Schutzmöglichkeiten haben.

Das gilt besonders für Menschen in Haft. In ihrer Situation bietet es sich an, die PrEP dauerhaft zu nehmen, weil jede Tablette täglich ausgegeben werden muss. Die PrEP für Menschen ohne Gebrauch von sterilem Spritzbesteck wird in den Deutsch-Österreichischen Leitlinien von 2024 ausdrücklich angesprochen. Inhaftierte sollten ihre Anstaltsärztin*ihren Anstaltsarzt ansprechen, wenn sie Interesse an der PrEP haben.

Warum ist die PrEP-Forschung schwierig?

Die PrEP-Forschung ist unter anderem deshalb schwierig, weil es in der Regel lange dauert, bis man weiß, ob sich jemand mit HIV infiziert hat oder nicht. Selbst in einer Studie erfahren die meisten Menschen erst Monate nach der (meist sexuellen) Risikosituation, dass sie HIV-positiv sind. Oft weiß man dann nicht mit Sicherheit, an wie vielen Tagen in jener Woche die PrEP-Tabletten eingenommen wurden.

Die Wirkstoffkonzentration wird außerdem erst nach einem positiven Testergebnis gemessen, nicht zum Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs. Die gemessenen Konzentrationen können daher nur als Indikator für die Einhaltung der Einnahmevorschriften herangezogen werden – selbst die besten Studien basieren auf solchen Schätzungen.

HIV ist zudem ein Virus mit geringem Übertragungsrisiko – in der Regel viel geringer als 1 zu 100 (< 1 %). Das bedeutet, dass sich möglicherweise nur eine von 100 Personen infiziert, die alle Sex ohne Kondom und ohne PrEP mit einer Person mit HIV haben, bei der mindestens 200 HIV-Kopien in einem Milliliter Blut sind (zum Beispiel, weil sie keine HIV-Medikamente nimmt oder die HIV-Medikamente nicht ausreichend wirken). Dieses relativ geringe Risiko bedeutet, dass PrEP-Studien viele Teilnehmer*innen umfassen und über mehrere Jahre durchgeführt werden müssen.

Und nicht zuletzt müssen alle neuen PrEP-Versionen im Vergleich zur oralen PrEP getestet werden und nicht im Vergleich zu einem Placebo – das wäre unethisch, weil man damit HIV-Infektionen bei den Studienteilnehmer*innen bewusst in Kauf nähme.

Was sind die wichtigsten Studien, die zu den neuen britischen Leitlinien von 2025 geführt haben?

Seit den letzten britischen PrEP-Leitlinien von 2018 sind mehr als 150 neue Studien veröffentlicht worden.

Einige Studien waren besonders wichtig für die neuen Einnahme-Empfehlungen. Dazu gehören Studien, in denen die Wirkstoffkonzentrationen in verschiedenen Zellen bei verschiedenen Dosierungen gemessen und/oder vorhergesagt wurden.[13] Außerdem wurden bestimmte Bevölkerungsgruppen untersucht, darunter cis Frauen[14] und trans Frauen[15] sowie Menschen, die Drogen injizieren[16].

Eine der Modellstudien aus dem Jahr 2023 zeigte, dass die Wirkstoffkonzentrationen in PBMCs die Ergebnisse großer PrEP-Studien besser erklären als die Wirkstoffkonzentrationen im Gewebe.[17]

Die Ergebnisse der großen Beobachtungsstudie von Marazzo et al.[18] zeigten außerdem, dass die Einnahme von vier Tagesdosen pro Woche bei Frauen einen hohen Schutz bietet.

Was ist mit der injizierbaren PrEP?

Zwei neuere Versionen der PrEP können durch Injektionen verabreicht werden. Dabei handelt es sich um langwirksame HIV-Wirkstoffe, die nur alle zwei oder sechs Monate per Spritze verabreicht werden. Sie sind jedoch sehr viel teurer als die orale PrEP mit Tabletten und noch nicht überall zugelassen oder nicht überall auf dem Markt. Das bedeutet, dass bisher nur wenige Menschen Zugang zur injizierbaren PrEP haben.

Hinzu kommt, dass die PrEP mit langwirksamen HIV-Wirkstoffen auch Nachteile hat. So kann man sich die Spritzen nicht selbst setzen und kann diese Form der PrEP auch nicht spontan absetzen: Der Wirkstoff verbleibt nach dem Absetzen noch bis zu einem Jahr im Blut. Kommt es in diesem Zeitraum zu einer HIV-Infektion, wird die Virusvermehrung nicht ausreichend unterdrückt und HIV bildet Mutationen, um sich anzupassen. Das begünstigt die Bildung von Resistenzen und beeinträchtigt die spätere Behandlung der HIV-Infektion.

Um dies zu vermeiden, sollte zum Beispiel nach Beendigung der Cabotegravir-PrEP möglicherweise noch ein Jahr lang eine orale PrEP mit Tenofovir und Emtricitabin genommen werden.

  • Cabotegravir-LA

Langwirksames Cabotegravir (Cabotegravir-LA oder CAB-LA; LA steht für long acting) wird alle zwei Monate durch Injektion in den Gesäßmuskel verabreicht.

Das Medikament aus der HIV-Therapie wurde 2023 in Großbritannien und der EU auch als PrEP zugelassen. Bisher ist die Cabotegravir-PrEP in Europa nur in Schottland verfügbar und das auch nur begrenzt, nämlich für Menschen mit hohem HIV-Risiko, für die die PrEP mit Tabletten nicht geeignet ist. In Frankreich ist die Cabotegravir-PrEP derzeit nur im Rahmen der CABOPrEP-Studie erhältlich; sie richtet sich allerdings nur an Männer, die Sex mit Männern haben.[19]

  • Lenacapavir

Lenacapavir wird alle sechs Monate durch per Injektion direkt unter die Haut verabreicht. Das bereits zur HIV-Behandlung zugelassene Medikament wurde im Juni 2025 in den USA auch zur PrEP zugelassen. Entscheidungen in Großbritannien und Europa werden in den nächsten Monaten erwartet.

Als Medikament zur Behandlung der HIV-Infektion (bei Menschen mit Mehrfachresistenz) hat der Hersteller es in Deutschland nicht auf den Markt gebracht, weil er einen zu niedrigen Preis erwartet.

Einige PrEP-Studien mit Lenacapavir rekrutieren noch Teilnehmer*innen. Beispiele hierfür sind die PURPOSE-4-Studie in den USA und die PURPOSE-5-Studie in Großbritannien und Frankreich.

Welche wichtigen PrEP-Leitlinien gibt es?

i-Base bezieht sich hauptsächlich die britischen PrEP-Leitlinien (BASHH/BHIVA) von 2025 und die PrEP-Leitlinien der Europäischen Aids-Gesellschaft (European AIDS Clinical Society/EACS) von 2024, daneben auch auf US-amerikanische Leitlinien (International Antiviral Society-USA/IAS-USA vom Dezember 2024 und Centers for Disease Control and Prevention/CDC vom Februar 2025) und WHO-Leitlinien.

Für Deutschland und Österreich haben die Deutsche und die Österreichische AIDS-Gesellschaft 2024 die „Deutsch-Österreichischen Leitlinien zur HIV-Präexpositionsprophylaxe“ veröffentlicht.

Auch viele andere Länder erstellen nationale Leitlinien; in jüngerer Zeit überarbeitet wurden etwa die Leitlinien in Australien (2025), Südafrika (2025) oder Frankreich (2024).

stilisierter Virus
© DAH | Bild: Renata Chueire
Die Forschungsergebnisse zur HIV-PrEP werden von den verschiedenen Leitliniengremien z.T. unterschiedlich interpretiert; ©DAH | Bild: Renata Chueire

Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es zwischen aktuellen PrEP-Leitlinien und wie kommt es zu den Unterschieden?

Obwohl die PrEP-Leitlinien weitgehend auf denselben Forschungsergebnissen basieren, interpretieren einige Leitliniengremien die Studienergebnisse anders als andere.

So empfehlen etwa die PrEP-Leitlinien der IAS-USA die anlassbezogene PrEP mit dem DX2-Einnahmeschema für eindringenden Verkehr und für aufnehmenden Analverkehr, während die CDC-Leitlinien aus dem Jahr 2025 die anlassbezogene PrEP weiterhin nicht empfiehlt, sie aber immerhin für MSM als Off-label-Gebrauch erwähnt. Dies ist auch in den Deutsch-Österreichischen PrEP-Leitlinien der Fall – für vaginale Sexualkontakte wird sie ausdrücklich nicht empfohlen. Die CDC-Leitlinien besagen außerdem, dass die täglich eingenommene Tabletten-PrEP für aufnehmenden („passiven“) Analverkehr nach 7 Tagen die maximale Schutzwirkung erreicht und für aufnehmenden Vaginalverkehr sowie intravenösen Drogengebrauch nach 21 Tagen. Die Deutsch-Österreichischen Leitlinien hingegen sprechen davon, dass eine ausreichende Schutzwirkung „im weiblichen Genital“ am 7. Tag nach Beginn der täglichen Einnahme erreicht sei und in der Schleimhaut von Enddarm und Rektum am 3. Tag.

Dass alle Nutzer*innen die PrEP mit einer Doppeldosis beginnen können, sagen auch die EACS-Richtlinien von 2024. Sie führen die anlassbezogene PrEP („on-demand regimens“) als wirksame Schutzmöglichkeit auch für Frauen sowie intravenös Drogen Gebrauchende an und empfehlen die DX7-Dosierung für „nichtmännliche Populationen“ (für intravenös Drogen Gebrauchende wird keine explizite Empfehlung für die Schutzabsicherung ausgesprochen).

Die französischen Leitlinien empfehlen die anlassbezogene PrEP ausschließlich für Analverkehr bei cis Männern sowie trans Personen. Bei den Schutzabsicherungsphasen zur Beendigung einer PrEP stimmen sie zum Teil mit den aktualisierten britischen Empfehlungen überein: 2 Tage Schutzabsicherung für eindringenden und aufnehmenden Analverkehr, 7 Tage für alle anderen Gruppen.

Die südafrikanische Leitlinie schließlich empfiehlt die PrEP für alle HIV-negativen Individuen, die ein HIV-Risiko haben oder die eine PrEP machen wollen – unabhängig vom Risiko. Die anlassbezogene PrEP wird in der Leitlinie als Möglichkeit für alle Individuen angegeben, denen bei der Geburt das männliche Geschlecht zugewiesen wurde und die keine Hormontherapie machen.

Zu den Unterschieden zwischen verschiedenen PrEP-Leitlinien trägt bei, dass die Zeitpläne für die Überprüfung neuer Erkenntnisse und die Aktualisierung variieren. Wenn eine Leitlinie zum Beispiel nur alle fünf Jahre aktualisiert wird und die Aktualisierung mehrere Jahre dauert, kann sie bereits am Tag ihrer Veröffentlichung veraltet sein.

Manchmal beschränken sich Leitlinien auch auf die ursprüngliche Zulassung für ein Medikament – was bei der anlassbezogenen Kurz-PrEP ein Problem ist, weil es keine eigene Zulassung für dieses Einnahmeschema gibt: Nachdem die einmal täglich einzunehmende PrEP in den USA zugelassen worden war, bestand für die Hersteller kein kommerzielles Interesse an einer Zulassung für ein Schema mit weniger Dosen.

Hinzu kommt, dass einige Leitlinien (u. a. die aus Großbritannien, von den CDC und der WHO) einen sehr strukturierten und formalen Ansatz bei der Überprüfung von Evidenz verfolgen, was viel länger dauert, während andere (u. a. die der IAS-USA und der EACS) weniger strukturiert und leichter zu aktualisieren sind.

Warum wurden die Änderungen der 2025 erschienenen britischen Leitlinien schon 18 Monate vorher in den Community-PrEP-Guide aufgenommen?

i-Base berichtet in der Regel über die neuesten Forschungsergebnisse, sobald diese vorgestellt werden – also bevor sie in Behandlungsrichtlinien aufgenommen werden können.

Als 2024 der UK Guide to PrEP Leitfaden aktualisiert wurde, sollten die britischen Leitlinien eigentlich zur gleichen Zeit wie der Guide veröffentlicht werden, was sich aber aus verschiedenen Gründen verzögerte.

i-Base hatte aber das große Glück, dass führende Personen aus dem Leitliniengremium am Community-Leitfaden mitgearbeitet haben und so die kommenden Änderungen einbringen konnten. HIV-Communitygruppen haben schon immer auf diese Weise gearbeitet: Der erste britische Leitfaden zu PrEP wurde zwei Jahre vor den ersten britischen Leitlinien erstellt. Der Grund: Der PrEP wurde lange Zeit keine Priorität für die öffentliche Gesundheit zugebilligt, und die meisten Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen im Bereich der öffentlichen Gesundheit wollten sich mit nichts anderem befassen als mit Kondomen, obwohl Kondome eindeutig nicht für alle wirksam waren.

PrEP-Geschichte: ausgewählte Daten

Wie lange es gedauert hat, bis die Erkenntnisse zur PrEP zu einer breit verfügbaren Präventionsoption wurden, zeigt diese Zusammenstellung wichtiger Daten aus der PrEP-Geschichte:


[1] BASHH/BHIVA: Guideline on the Use of HIV Pre-exposure Prophylaxis (2025), online als PDF abrufbar unter https://www.bashh.org/_userfiles/pages/files/prep_2025.pdf; zum Vergleich die Leitlinien von 2018: https://www.bashh.org/resources/5/hiv_preexposure_prophylaxis_2018

Eine ausführliche Darstellung der PrEP-Leitlinien der British HIV Association und der British Association for Sexual Health and HIV und der Änderungen gegenüber der Fassung von 2018 bieten Dan Clutterbuck, Michael Brady und Alison Rodger in ihrem Beitrag „Driving progress towards PrEP equity: Key changes in the 2025 BASHH/BHIVA UK PrEP guidelines“. Er erschien mit Veröffentlichungsdatum 4. Juni 2025 in der Zeitschrift HIV Medicine (Volume 26, Issue 7, pp. 1125-1141; doi.org/10.1111/hiv.70043, onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/hiv.70043). Clutterbuck, Brady und Rodger waren Ko-Vorsitzende der Leitlinienkommission.

[2] Community guide to PrEP in the UK (2025): UK guide to PrPE (https://i-base.info/guides/prep).

[3] Das statistische Risiko bei einem ungeschützten sexuellen Kontakt mit HIV kann zum Beispiel zwischen etwa einer Infektion pro 100 Kontakten und einer Infektion pro 1000 Kontakten liegen. Dieses Risiko wird durch die PrEP um 99 Prozent gesenkt. Siehe dazu auch https://www.aidshilfe.de/de/prepistda-studien-fakten (2019).

[4] Laut den britischen Leitlinien erscheint ein Einnahmeschema mit nur vier Tabletten pro Woche (z.B. TTSS – Tuesday, Thursday, Saturday, Sonday) plausibel, wenn man die Tabletteneinnahme reduzieren möchte. Zur Höhe der Schutzwirkung liegen allerdings keine Daten vor, da dieses Modell nicht explizit untersucht wurde.

[5] Daten zur Schutzwirkung der anlassbezogenen PrEP bei intravenös Drogen Gebrauchenden gibt es nicht. In der Regel dürfte eine Dauer-PrEP realistischer sein. Die dauerhaft täglich eingenommene PrEP zum Schutz vor HIV für Menschen ohne Gebrauch von sterilem Spritzbesteck wird auch in den Deutsch-Österreichischen PrEP-Leitlinien ausdrücklich angesprochen. Dies trifft zum Beispiel für Inhaftierte ohne Zugang zu sterilen Spritzen und Nadeln zu – sie sollten ihre*n Anstaltsärztin*arzt ansprechen. Wichtig: Die PrEP schützt nur vor HIV, nicht vor Hepatitis C – deshalb ist für intravenös Drogen Konsumierende Safer Use wichtig. Wenn man kein steriles Spritzbesteck bekommt, kann eine Notfalldesinfektion mithilfe einer Chlor-Tablette Infektionen mit HIV und Hepatitis-Viren verhindern. Infos: www.aidshilfe.de/notfalldesinfektion.

[6] In Deutschland sind lediglich PrEP-Präparate mit den Wirkstoffen Tenofovirdisoproxilfumarat (Kürzel: TDF) plus Emtricitabin (Kürzel: FTC) verfügbar.

[7] Einige dieser Studien wurden bereits vor mehreren Jahren veröffentlicht – das ist frustrierend, weil die Menschen schon viel früher von dieser Forschung hätten profitieren können. Leitlinien sollten künftig schneller aktualisiert werden, wenn entscheidende neue Informationen verfügbar werden.

[8] Ein Hintergrund: Im Genitalgewebe von cis Frauen wird Tenofovir deutlich weniger gut angereichert und schneller abgebaut als im Rektalgewebe.

[10] Garrett, K. L., Chen, J., Maas, B. M., et al.: A pharmacokinetic/pharmacodynamic model to predict effective HIV prophylaxis dosing strategies for people who inject drugs. J Pharmacol Exp Ther. 2018 Nov;367(2):245-251; doi:10.1124/jpet.118.251009. Epub 2018. (27 August 2018). Online abrufbar unter https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC6170970/.

[11] Choopanya, K., Martin, M., Suntharasamai, P., et al.: Antiretroviral prophylaxis for HIV-infection in injecting drug users in Bangkok, Thailand (the Bangkok Tenofovir Study): a randomised, double-blind, placebo-controlled phase 3 trial. Lancet 2013; 381(9883):2083-90; doi:10.1016/S0140-6736(13)61127-7

[12] Martin, M., Vanichseni, S., Suntharasamai, P., et al.: The impact of adherence to preexposure prophylaxis on the risk of HIV infection among people who inject drugs. AIDS 2015; 29(7):819-8248; doi: 10.1097/QAD.0000000000000613

[13] Besonders wichtig ist hier diese bereits 2016 veröffentlichte Studie: Cottrell, M. L., Yang, K. H., Prince, H. M. A., et al.: A translational pharmacology approach to predicting outcomes of preexposure prophylaxis against HIV in men and women using tenofovir disoproxil fumarate with or without emtricitabine. J Infect Dis. 2016 Jul 1;214(1):55-64. doi: 10.1093/infdis/jiw077. Epub 2016 Feb 24. Online abrufbar unter https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4907409/.

[14] Thurman, A. R., et al.: Safety and pharmacokinetics of a tenofovir alafenamide fumarate-emtricitabine based oral antiretroviral regimen for prevention of HIV acquisition in women: a randomized controlled trial. EClinicalMedicine 2021; 36: 100893. Online abrufbar unter https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8144741/; Marrazzo, J., Tao, L., Becker, M., et al.: HIV Preexposure Prophylaxis With Emtricitabine and Tenofovir Disoproxil Fumarate Among Cisgender Women. JAMA. doi:10.1001/jama.2024.0464 (1. März 2024). Online abrufbar unter https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2816036.

[15] Cespedes, M. S., et al. (2024): Gender affirming hormones do not affect the exposure and efficacy of F/TDF or F/TAF for HIV preexposure prophylaxis: a subgroup analysis from the DISCOVER trial. Transgender Health 9:1 46–52; doi: 10.1089/trgh.2022.0048. Online abrufbar unter liebertpub.com/doi/full/10.1089/trgh.2022.0048.

[16] Garrett, K. L., Chen, J., Maas, B. M., et al.: A pharmacokinetic/pharmacodynamic model to predict effective HIV prophylaxis dosing strategies for people who inject drugs. J Pharmacol Exp Ther. 2018 Nov;367(2):245-251; doi:10.1124/jpet.118.251009. Epub 2018 (27. August 2018). Online abrufbar unter https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC6170970/.

[17] Zhang, L., Iannuzzi, S., Chaturvedula, A., et al.: Model-based predictions of protective HIV pre-exposure prophylaxis adherence levels in cisgender women. Nat Med. 2023 Nov;29(11):2753-2762. doi: 10.1038/s41591-023-02615-x (13. November 2023). Online abrufbar unter https://www.nature.com/articles/s41591-023-02615-x.; siehe dazu auch den Beitrag „More evidence that PrEP works as well for women“ von Gus Cairns auf aidsmap.com vom 17.4.2024 (https://www.aidsmap.com/news/apr-2024/more-evidence-prep-works-well-women).

[18] Marrazzo, J., Tao, L., Becker, M., et al.: HIV Preexposure Prophylaxis With Emtricitabine and Tenofovir Disoproxil Fumarate Among Cisgender Women. JAMA. doi:10.1001/jama.2024.0464 (1. März 2024). Online abrufbar unter https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2816036.

[20]Tsai, C.-C., Follis, K. E., Sabo, A., et al. (1994): Preexposure prophylaxis with 9-(-2-phosphonylmethoxyethyl)adenine against simian immunodeficiency virus infection in macaques. J. Infect. Dis. 169:260-266.

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