Homo-Ehe gegen HIV?

Von Holger Wicht
Wer hätte das gedacht: Wo gleichgeschlechtliche Ehen verboten sind, gibt es mehr HIV-Infektionen. Zu diesem Schluss kommen Wirtschaftswissenschaftler der Emory-Universität in Atlanta in ihrer Untersuchung „HIV and Tolerance“. In US-Bundesstaaten mit „Gay Marriage Bans“ liegt die Zahl der HIV-Infektionen demnach durchschnittlich um 4 Fälle pro 100.000 Einwohner höher als in den anderen Staaten.

Nun sind natürlich nicht die Ehen selber ein Schutz vor HIV. Vielmehr geht es um Toleranz gegenüber Schwulen. Denn zugleich fanden die Forscher heraus: In Staaten mit weniger Diskriminierung gibt es auch etwas weniger HIV-Übertragungen. Dieser Erkenntnis zugrunde liegen die Infektionszahlen der USA bis Mitte der 90er Jahre.

Hugo Mialon, einer der Forscher, fasst die Studie mit drastischen Worten zusammen: „Intoleranz ist tödlich, und das Eheverbot schreibt Intoleranz fest.“ Diskriminierung bringe schwule Männer dazu, ihre Sexualität im Verborgenen auszuleben und mehr Risiken einzugehen. Toleranz hingegen befähige zu einer offen gelebten Sexualität mit weniger Risiken.

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