Impfung gegen Schweinegrippe bei HIV-Positiven voraussichtlich empfehlenswert

Von Holger Wicht
Im Herbst startet in Deutschland eine Massenimpfaktion gegen die so genannten Schweinegrippe: Rund 25 Millionen Menschen erhalten dann einen Impfstoff gegen das Virus H1N1. In einem ersten Durchgang sind Menschen aus Gesundheitsberufen sowie zum Beispiel Feuerwehr- und Polizeibeamte an der Reihe, dann chronisch Kranke wie Asthmatiker oder Diabetiker. So hat es Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) kürzlich der Öffentlichkeit mitgeteilt.

Auch Menschen mit HIV sollten sich voraussichtlich impfen lassen. Eine entsprechende offizielle Empfehlung gibt es zurzeit zwar noch nicht, Experten gehen aber davon aus, dass sie bald ausgesprochen wird.

„Es ist sinnvoll, Menschen mit einem Immundefekt zu impfen“, sagt Jürgen Rockstroh, Präsident der Deutschen AIDS-Gesellschaft (DAIG). Man berate sich in dieser Frage zurzeit mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) und werde rechtzeitig auf der Homepage der DAIG über das Thema informieren.

Ulrich Marcus vom Robert-Koch-Institut (RKI) möchte der Stellungnahme der Ständigen Impfkommission seines Hauses nicht vorgreifen, glaubt aber auch, dass man die Impfung für HIV-Positive empfehlen wird.

50 Millionen Impfdosen gegen H1N1 haben die Bundesländer bei Pharmafirmen bestellt, zwei Impfdurchgänge nacheinander sind pro Person notwendig. Die Bundesregierung hat sich außerdem eine Option auf genügend Impfstoff für die gesamte Bevölkerung gesichert.

Die Impfung gegen die Schweinegrippe, die auch Neue Grippe genannt wird, ist freiwillig. Die Kosten werden voraussichtlich von den Krankenkassen übernommen.

Der Impfstoff befindet sich noch in der Entwicklung. In einem komplizierten Verfahren werden abgeschwächte Viren hergestellt, die nicht krank machen können, die körpereigene Abwehr aber in die Lage versetzen, das Virus außer Gefecht zu setzen.

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