Filmfestival

Themenschwerpunkt HIV/Aids auf den Lesbisch Schwulen Filmtagen Hamburg

Von Axel Schock
Strike A Pose
In „Strike A Pose“ erzählen Tänzer der „Blonde Ambition”-Tour von Madonna ihre Geschichte (Foto: Linda Guarnnieri)
Wie spiegeln aktuelle Kinoproduktionen das Leben mit HIV und Aids? Dieser Frage widmen sich die am 18. Oktober beginnenden Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg mit fünf Produktionen zum Themenschwerpunkt „Un/detectable“.

So porträtiert „Strike A Pose“ von Ester Gould und Rejier Zwaan einige der Tänzer, die Madonna 1990 auf ihrer legendären „Blonde Ambition“-Tour begleitet haben. Diese hatte der Popstar seinerzeit gezielt dazu genutzt, um auf HIV aufmerksam zu machen. Dennoch trauten sich die HIV-Positiven in ihrem Team damals nicht, sich zu outen. 25 Jahre später erzählen nun einige der Überlebenden in diesem unterhaltsamen wie berührenden Dokumentarfilm ihre Geschichte.

In „Who’s Gonna Love Me Now?“ begleiten die Brüder Tomer und Barak Heyman den in London lebenden Saar Maoz durch seinen Alltag als offen schwuler und HIV-positiver Mann – und schließlich zu seiner ultraorthodoxen Familie nach Israel. Stephen Winters wiederum hat mit der in der Zeit der wütenden Proteste der ACT-UP-Bewegung angesiedelten Satire „Chocolate Babies“ der schwulen Black Community ein schrilles wie intelligentes Denkmal gesetzt.

Im Paris von heute hingegen spielt „Théo et Hugo dans la même Bateau“ von Oliver Ducastel und Jacques Martineau, einer der Publikumshits der diesjährigen Berlinale. Die beiden Titelhelden haben sich in einem Sexclub kennengelernt und Hals über Kopf ineinander verliebt. Doch weil’s beim Vögeln nicht safe zuging, eilen sie nun durch die Nacht zu einer Notaufnahme, um sich eine Post-Expositions-Prophylaxe (PEP) zu besorgen (zum deutschen Kinostart am 20. Oktober erscheint auf magazin.hiv ein Interview mit den Regisseuren).

Den Abschluss des HIV/Aids-Schwerpunktes des internationalen queeren Filmfestivals bildet am 22. Oktober eine Vorführung von Nicolas Feustels Dokumentation „The PROUD Study“. Diese beschäftigt sich mit der Prä-Expositions-Prophylaxe, kurz: PrEP. In Feustels halbstündigem Film geht es dabei auch um die Frage, wie sich die Pille zum Schutz vor HIV bereits auf das Sexualverhalten schwuler Männern in England auswirkt. Im Anschluss daran diskutiert Daniel Plettenberg mit Vertreter_innen der AIDS-Hilfe Hamburg und des schwulen Infoladens Hein & Fiete über die neuen Entwicklungen rund um HIV und Aids.

(ascho)

Weitere Informationen zu den Filmen auf der Festival-Website www.lsf-hamburg.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

+ 15 = 18