Dank zum Ruhestand

Netzwerker und Menschenfreund: Weggefährt*innen über Dirk Meyer

Von Axel Schock
Mann mit Mikro und Frau mit Rose in der Hand stehen auf einer Bühne
Dirk Meyer beim 40. Jubiläum der DAH (mit Vorstandsmitglied Sylvia Urban, Foto © DAH/Brigitte Dummer)

In vier Jahrzehnten Aidshilfe-Arbeit hat sich Dirk Meyer in unterschiedlichsten Funktionen in Aidshilfen engagiert, Projekte mitentwickelt und auf den Weg gebracht, Strukturen gefestigt und sich für Menschen mit HIV und Aids eingesetzt – angefangen von der Aidshilfe im Kreis Unna und in Bonn über die Aidshilfe NRW und die Deutsche Aidshilfe bis hin zur Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), dem heutigen Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG). Wie dieses Engagement sein Leben geprägt hat, erzählt Dirk Meyer im Interview. Anlässlich seines Ruhestandes erinnern sich Weggefährt*innen an ihre Zusammenarbeit mit Dirk Meyer.

Im besten Sinne der strukturellen Prävention verpflichtet

Über Jahrzehnte hat Dirk Aidshilfearbeit gestaltet und begleitet – und damit auch uns persönlich. Egal in welcher Rolle, wir haben die langen Gespräche, den fachlichen Austausch, die Bereitschaft zum Perspektivwechsel und den kritischen Geist immer sehr geschätzt. Es war immer bereichernd, spannend und hat Freude gemacht, Dirks mathematischem Denken zu folgen, manches Mal mit ihm auf Nebengleise und in Zukunftsvisionen abzubiegen, um dann wieder in der Realpolitik und dem Alltag zu landen. Und egal in welcher Position, am Ende waren Dirk die Menschen, um die es geht, die Communitys der schwulen Männer wie die der Menschen, die Drogen konsumieren, der Sexarbeitenden wie der HIV-Positiven aller Identitäten, das Wichtigste. Und er war im besten Sinne der strukturellen Prävention verpflichtet mit dem Ziel, Strukturen zu schaffen, in denen Menschen sich selbstbestimmt organisieren und vertreten können, in denen sie selbstbestimmt leben können. Keiner kennt alle Ebenen von Aidshilfearbeit und staatlicher Seite so wie Dirk: erst Aidshilfe vor Ort, dann als Landesgeschäftsführer im Landesverband Nordrhein-Westfalen, zwischenzeitlich als Interimsgeschäftsführer der Deutschen Aidshilfe, dann auf Bundesebene die staatliche Seite in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung als Referatsleiter für HIV/sexuelle Gesundheit, wo er auch die DAH in dieser Funktion aus Perspektive der Zuwendungsgeberin fachlich begleitet hat oder sich als Patientenbeauftragter für die Gesundheitsselbsthilfe und Patient*innenrechte eingesetzt hat.

Wir sagen DANKE für fast vierzig Jahre Engagement für Menschen, Communitys, Strukturen – und für Selbstbestimmung und Anerkennung. Danke für persönlichen Austausch und Begleitung. Alles Gute für die kommenden Jahre und Jahrzehnte frei von Verpflichtungen der Lohnarbeit und frei in der Wahl des Engagements – denn engagieren wirst du dich, da sind wir uns sicher!

Sylvia Urban und Silke Klumb für die Deutsche Aidshilfe


Ein Netzwerker mit Visionen

In der Ouvertüre erkennt man das gesamte Stück: Kennengelernt habe ich Dirk Meyer 1986 bei einem Treffen der NRW-Aidshilfen und -initiativen, bei dem es um die künftige Struktur und die Finanzierung der Aidshilfearbeit in NRW ging. Dirk vertrat die Aidshilfe im Kreis Unna, ich kam aus Paderborn. Gegen die Interessen der „großen“ Aidshilfen und ein wenig auch gegen den Wunsch des Gesundheitsministers vertrat Dirk einen breiten Ansatz, der auch die ländlichen Aidshilfen – später auch die Schwulengruppen, die Positiven-Selbsthilfe, die Frauenarbeit und die Junkie-Selbsthilfe – in die Förderung einbezog. Mit diesem Ansatz hat er sich bei den handelnden Akteuren zunächst nicht beliebt gemacht, einige fanden es zudem vermessen, dass Dirk für den Landesvorstand kandidierte.

Gleichwohl wurde er in den Vorstand gewählt und war später langjähriger Landesgeschäftsführer. In beiden Funktionen hat er die Aidshilfearbeit in NRW und in Deutschland ganz entscheidend mitgeprägt. Was ich an Dirk Meyer als Geschäftsführungskollegen, als Vorstandsmitglied im Schwulen/Queeren Netzwerk NRW und in der Landeskommission Aids schätzen gelernt habe, war seine Offenheit für Visionen, seine Gradlinigkeit, wenn es um die Umsetzung gemeinsam erarbeiteter Positionen ging. Seine Fähigkeit als Netzwerker Menschen und Standpunkte zu verbinden, ohne dabei beliebig zu werden. Er hatte das Talent, Menschen mit ihren besonderen Fähigkeiten zu erkennen und sie für die Umsetzung gemeinsamer Ziele zu begeistern. Und er war und ist ein großer Menschenfreund!

Reinhard Klenke
Ehem. Stellvertretender Geschäftsführer Aidshilfe NRW/Ehrenmitglied der DAH, des Queeren Netzwerks NRW und der Aidshilfe Köln


Solidarisch und streitbar

An Dirk Meyer schätze ich besonders sein strategisches Denken und seine klugen Analysen. Dirk betrachtet Themen in größeren Zusammenhängen. Dirk ist solidarisch und streitbar zugleich. Als Geschäftsführer der Aidshilfe NRW hat er für die Menschen mit HIV wichtige Strukturen angeschoben, z. B. die Vernetzung und Selbstvertretung in den Landesarbeitsgemeinschaften mit POSITHIV HANDELN oder im Bereich Frauen mit XXelle. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir mein Austausch mit ihm beim Runden Tisch „kreathiv – präventhiv“ 2013 zum Thema „AIDS im SPIEGEL der Zeit“, wo es um die Aufarbeitung der Kontroverse der Verleihung der Kompassnadel des Schwulen Netzwerk NRW an die Redaktion des Magazins Spiegel ging. Als Aids Anfang der 1980er Jahre Thema wurde, war Dirk schon in schwulenpolitische Selbsthilfestrukturen integriert, während ich – noch nicht geoutet – keine Gesprächspartner fand und mit dem bedrohlichen Thema Aids sehr alleine dastand. Im Gespräch mit Dirk habe ich verstanden, was das für einen Unterschied machte.
Herzlichen Dank für deine Solidarität – und viel Glück und Gesundheit in der neuen Lebensphase!

Michael Jähme
1998-2004 Vorstandsmitglied der Aidshilfe NRW, 1990-2020 Mitarbeiter der Aidshilfe Wuppertal und Historiker zur Geschichte von Aids in der Stadt Köln


Mit Ansage den Hut wechseln

Ich kann mich noch daran erinnern, wo ich Dirk zum ersten Mal getroffen habe. 1989 oder 1990 war ich mit dem damaligen DAH-Schwulenreferenten Rainer Schilling dienstlich in Köln, wo er uns auf der Straße entgegenkam. Rainer und er plauderten etwas, unter anderem ging es um den Bundesverband Homosexualität, bei dem Dirk sich engagierte. Keiner konnte damals ahnen, dass wir alle drei so lange Zeit in der Aidshilfearbeit wirken sollten.

Dirk und ich haben über 30 Jahre in unterschiedlichsten Zusammenhängen und Konstellationen zusammengearbeitet – z. B. in der Haushaltskommission und in der Programmkommission, aus der das Leitbild der DAH hervorging. Auch die bundesweite MSM-Kampagne ICH WEISS WAS ICH TU geht auf seine Initialzündung zurück.

Dirk gehört für mich zu den prägenden Personen der Aidshilfearbeit. Als Mitarbeiter der BZgA hatte er natürlich eine andere Rolle, aber ich habe die Zusammenarbeit immer konstruktiv-kritisch und unterstützend erlebt, auch in schwierigen Zeiten. Er war sehr klar in seinen verschiedenen Rollen und wechselte dann immer mit Ansage sinnbildlich seinen Hut. Das habe ich von ihm abgeschaut, und es war immer wieder hilfreich.

Ich kann mich bei Dirk nur aus vollsten Herzen bedanken und ihm meinen Respekt bekunden für alles, was er auf den Weg gebracht und geleistet hat.

Ich gehe nicht davon aus, dass sich Dirk zur Ruhe setzt, und wünsche ihm eine gute und erfüllte Zeit in diesem neuen Lebensabschnitt!

Peter Stuhlmüller
bis 2023 Geschäftsführer der DAH


Immer für Fragen und Hinweise da

Eine schier nicht zu bewältigende Aufgabe schien im Juli 2011 vor mir: Den hoch anerkannten Landesverband Aidshilfe NRW von Dirk Meyer als Landesgeschäftsführer zu übernehmen. Gerne erinnere ich mich an unsere Treffen kurz vor meinem Start abends in Dirks Wohnzimmer mit vielen guten Tipps und Hinweisen für einen erfolgreichen Amtsantritt. Von Herzen Dank für diese gute Vorbereitung. Gerade in NRW stellte ich mich in meinem ersten Jahr gerne mit den Worten vor: „Ich bin der Nachfolger von Dirk Meyer“ – nicht ganz ohne Stolz. Dirk ist es von der Ferne dann wunderbar gelungen, mich machen zu lassen. Ich bin mir sicher, es war nicht immer einfach für ihn zu sehen, wie ich meinen eigenen Stil entwickelte und auch meine eigenen Fehler erfahren durfte. Aber Dirk mischte sich nicht mehr ein, gab nie ungebetene Ratschläge aus der Ferne, stand aber für Fragen und Hinweise immer zur Verfügung.

Jetzt heißt es „Ruhestand“ für Dirk, aber in einem bin ich mir sicher: Ruhe wird künftig nicht das entscheidende für ihn sein, ich freu mich auf Dirks Impulse und seine klare Haltung in den unterschiedlichen Zusammenhängen!

Patrik Maas
Landesgeschäftsführer der Aidshilfe NRW


Wegbereiter und Gründer

Lieber Dirk,

ich danke Dir von ganzem Herzen für Deinen jahrzehntelangen, unermüdlichen Einsatz weit über die Grenzen der Themen HIV und Drogen hinaus! Überall dort, wo ich mich in den letzten 30 Jahren engagierte, warst Du schon da und hattest fachliche Maßstäbe gesetzt.

Du kannst mit Stolz auf eine ganz besondere berufliche Karriere zurückblicken. Insbesondere im Kontext der Aidshilfen warst Du für viele Projekte der maßgebliche Wegbereiter, zuweilen auch ein solidarischer Gründungsvater. Ich denke hier zum Beispiel an die Gründungen von eve & rave NRW e.V. und natürlich auch an die Vereinsgründung von JES NRW e.V., dessen Vorstandsmitglied Du viele Jahre warst. Du hast Dich immer aktiv und erfolgreich für das Selbstbestimmungsrecht Drogen gebrauchender Menschen eingesetzt.

Rückblickend betrachtet hatte die Aidshilfe NRW, und in meinen Augen ganz besonders Du, einen hervorzuhebenden Anteil daran, dass Drogen gebrauchende Menschen heute niedrigschwellige und akzeptierende Hilfsangebote nutzen können.

Die Begegnungen mit Dir waren für mich immer interessant und lehrreich. Voller Bewunderung konnte ich von Deinem gefühlt unermesslichen Wissen profitieren.

Kurzum: Danke Dirk! Oder besser: Mach nur weiter so, Dirk!

Dr. Axel Hentschel
Seit 1993 hauptamtliche Tätigkeiten im Kontext HIV und Drogen. Frühere Vorstandstätigkeiten u. a. Eve & Rave NRW e.V., JES NRW e.V. und Vision e.V.


Schier unendliche Geduld

Lieber Dirk,

als ich Anfang der Neunzigerjahre meine Arbeit bei der Aidshilfe NRW begann, eilte dir ein mächtiger Ruf voraus: Du hattest dich mit Erfolg dafür eingesetzt, dass die Landesförderung der Aidshilfen nicht nur in die Universitätsstädte Nordrhein-Westfalens fließt, sondern auch in die kleineren Städte und Kreise. Ein Segen bis heute!

Unser längstes gemeinsames Projekt waren die Verhandlungen mit dem Land Nordrhein-Westfalen und den Spitzenverbänden der Kommunen und der Wohlfahrt zur Kommunalisierung der Landesförderung. Ein zähes Ringen über fast vier Jahre, in dem du – im Gegensatz zu mir – nie die Fassung verloren hast. Am Schluss konnte der befürchtete Strukturbruch verhindert und ein kooperatives Gremium der wichtigsten Akteur*innen installiert werden.

Es wäre noch so vieles zu würdigen: Dein Einsatz, den Zielgruppen der Aidshilfe-Arbeit mehr Sichtbarkeit und Eigenständigkeit zu verleihen, sei es die Unterstützung der Gründung und der Aktivitäten des Schwulen (heute: Queeren) Netzwerks NRW sowie von JES NRW oder der Impuls zur Entwicklung der Marke XXelle für die Arbeit mit und für Frauen mit HIV und Aids. Oder dein Engagement als Patient*innenbeauftragter für Menschen mit HIV in Haft. Oder, oder, oder …

Deine Bereitschaft zur Auseinandersetzung, deine strategische Kraft, deine Rollenklarheit und deine schier unendliche Geduld in Prozessen haben das möglich gemacht.

Herzlichen Dank für deinen jahrzehntelangen Einsatz und für den neuen Lebensabschnitt nur das Beste!

Beate Jagla
Bis 2023 Leiterin der Geschäftsstelle der AG AIDS-Prävention in Nordrhein-Westfalen


Die Gesellschaft verändert und besser gemacht

Lassen wir Dirk erstmal selbst sprechen, er sagte in einem Interview aus dem Jahr 2011 anlässlich seines Abschieds als Landesgeschäftsführer der Aidshilfe NRW:

Ich wollte Gesellschaft mitgestalten. Ich wollte meine eigenen Erfahrungen, das Private, aber auch das Wissen, wie Gesellschaft mit Minderheiten, etwa mit schwulen Männern, umgegangen ist, politisch sehen und damit arbeiten. Ich konnte Energie daraus ziehen und sagen: Das lasse ich mit mir nicht machen! Da war ich sicher auch Kind meiner Zeit. Und weil ich damals schon Strukturalist war, wusste ich, dass ich das nicht allein kann. Da musste ich Mitstreitende finden, um Mehrheiten zu organisieren und diese politisch umzusetzen. Diese Herausforderung hält für mich bis heute an.

Dirk, du hast es geschafft: Du hast die Gesellschaft nicht nur mitgestaltet, sondern auch verändert und besser gemacht! Vieles in deiner Zeit bei der Aidshilfe NRW Entwickeltes wirkt noch heute, sei es auf Verbandsebene der Aidshilfe NRW oder in der Gesundheitsselbsthilfe, in der Selbsthilfe von Menschen mit HIV und Drogen gebrauchender Menschen und in so vielen anderen Strukturen. DANKE für dein Wirken!

Dr. Guido Schlimbach im Namen der Aidshilfe NRW


Rückhalt für Frauen mit HIV

Dirk und die Frauen. Der Unterstützer.

Was hat es damit auf sich?

Als Geschäftsführer der Aidshilfe NRW hast du dich, Dirk, viele Jahre für das Thema Frauen und HIV eingesetzt. Vor 30 Jahren kam es zur Gründung der Landesarbeitsgemeinschaft und vor zwanzig Jahren haben wir in NRW, mit deiner Unterstützung, eine eigene Marke etabliert: XXelle.

Du hast die Landesarbeitsgemeinschaft begleitet, dich kreativ eingebracht und für die notwendigen finanziellen Ressourcen gesorgt.

Dazu ein Zitat von dir aus dem Jahr 2005: „Die Frauenarbeit ist ein wichtiger Baustein in der Arbeit für Menschen mit HIV und Aids … Nahezu 30 Prozent der HIV-positiven Frauen in NRW werden direkt durch die Arbeit der in der Landesarbeitsgemeinschaft vertretenen Organisationen erreicht. Das wurde nur möglich … durch das große Engagement der vor Ort arbeitenden Frauen.“

Danke für deine Wertschätzung und dein Engagement, auch für Frauen mit HIV.

Petra Hielscher und die Landesarbeitsgemeinschaft Frauen* und HIV/Aids in NRW


Standpunkte hinterfragen

Dirk Meyer war schon Geschäftsführer der Aidshilfe NRW, als ich im April 1997 meine Arbeit als Verwaltungsfachkraft antrat. Aquarienbüros und Rauchen waren damals noch en vogue. Es ging schließlich um Transparenz und Lebensstilakzeptanz. Nicht dass ihr denkt, der Schlunz hätte geherrscht. Dirk war genau, akribisch, hat kritisch hinterfragt und war nicht immer leicht zu überzeugen. Das hat manchmal Dinge etwas verzögert, aber auch dafür gesorgt, dass ich sorgsam Argumente gesammelt habe und wir viel diskutiert haben. Erst nach einigen Jahren konnte ich Dirk davon überzeugen konnte und bekam 2004 zum Start von „PosithivHandeln“ Stunden zur Verfügung gestellt. Jährliche Verwendungsnachweise klebten aber noch an mir und waren eine stete Freude. Es folgten „wilde Jahre“ im „Dschungel der Liebe“ und auf Undercover-Spenden-Entgegennahme-Ausflügen. Details sind bitte persönlich zu erfragen.

Dirk war es immer wichtig, politisch zu sein und auch das, was man heute sexuelle Identität oder Orientierung nennt, war politisch. Selbstvertretung und eine politische Selbsthilfe sind Werte, die wir teilen. Dirk hat sicherlich auch den Grundstein für die politische Lobbyarbeit und Vernetzung der Aidshilfe NRW gesorgt, die ihr noch heute von hohem Nutzen sind.

Drug-Checking und die Partydrogenszene der 2000er waren Dirk ein Anliegen. Eve & Rave und JES NRW waren Steckenpferde von ihm. Manchmal einhergehend mit Diskussionen über sogenannte altersgemäße Kleidungsstile und Beziehungsformen (das sollte mich selbst später auch ereilen). Und solange man im Gespräch bleibt ist alles fein. Und das hat Dirk immer ausgezeichnet. Er suchte das Gespräch, die Diskussion und auch mal die Auseinandersetzung. Dirk hat auch bei mir oft dafür gesorgt, dass ich Standpunkte hinterfragt und überdacht habe. Dafür ein großes Dankeschön!!! Genieß die Zeit, die jetzt kommt!

Stephan Gellrich
Leitung der Geschäftsstelle der AG Aidsprävention – HIV/STI in NRW


Immer ein verlässlicher Partner

Ich habe überlegt, wann Dirk Meyer mir das erste Mal begegnet ist – es muss Mitte der 80er Jahre gewesen sein, als die Gründung des Bundesverbandes Homosexualität (BVH) geplant und vorbereitet wurde. Schon aus dieser Zeit habe ich Dirk als sehr strategischen Kopf in Erinnerung, der seine Worte sehr genau und bewusst wählt. Dieses Bild von Dirk hat sich über die Jahre erhalten, und ich habe es, insbesondere seit ich im Vorstand der Deutschen Aidshilfe Verantwortung trage, immer zu schätzen gewusst. Er war damit sicher nicht immer bequem, aber genau das braucht Aidshilfe. Für den Vorstand der DAH war Dirk immer ein verlässlicher Partner, dessen Orientierung an der gemeinsamen Sache stets deutlich ist. Dies galt natürlich für seine Jahre als Geschäftsführer unseres Landesverbandes in Nordrhein-Westfalen, aber auch nach seinem „Seitenwechsel“ zur BZgA. Auf der Seite des „Zuwendungsgebers“ stand dort jemand, dem man nichts vormachen konnte über das, was Aidshilfe macht – aber das war auch nicht nötig, denn Dirks grundlegender Solidarität mit der Arbeit der DAH und ihren Zielen konnten wir immer sicher sein. Darauf zählen wir auch weiterhin, auch bei dem Ruheständler Dirk Meyer!

Winfried Holz
Vorstand der Deutschen Aidshilfe


Mit großer Empathie unterwegs

Dirk Meyer habe ich über lange Jahre als engagierten Mitarbeiter in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kennen- und schätzengelernt. Gegenstand seiner Arbeit war die HIV- und Aids-Prävention. Auf diesem Gebiet war er mit großer Empathie unterwegs. Deshalb ist es mir ein Anliegen, ihm zu seinem Ausscheiden aus der Bundeszentrale noch einmal zu danken.

Ich denke mir, dass er auch in Zukunft weiter auf diesen Gebieten tätig sein wird. Die Weiterentwicklung der HIV/Aids-Aufklärung durch Prävention benötigt in diesen sich auch gesellschaftlich verändernden Zeiten besondere Aufmerksamkeit und Hilfen zur Zukunftsgestaltung. Morgen wird hier nichts mehr so sein, wie es gestern war.

Dabei werden die Chancen zur Weiterentwicklung der Deutschen Aids-Hilfe gerade in diesen Fragen weiterhin der besonderen Förderung bedürfen.

Ich denke, dass nichts so wichtig ist wie die konkrete Hilfe für Kranke oder von Krankheit bedrohte Menschen. Die Instrumente dazu sind bekannt, aber fraglich ist, ob sie in Zukunft die gebotene Förderung finden. Vielleicht findet Dirk Meyer Gelegenheit, die Deutsche Aids-Hilfe ehrenamtlich zu unterstützen. Er ist der richtige Mann dafür.

Ich jedenfalls wünsche ihm hierfür und ganz persönlich alles Gute.

Prof. Dr. med. Elisabeth Pott
Ärztin für öffentliches Gesundheitswesen und Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung a.D.

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