Marcels Krankheit ist für seine Mitmenschen unsichtbar. Nur seine Tasche verrät, dass er sich für HIV-positive Menschen engagiert.
Seit seiner HIV-Diagnose im Jahr 2015 nimmt Marcel täglich Medikamente und führt ein ganz normales, ein positives Leben. Er kämpft gegen Stigmatisierungen und Vorurteile in der Gesellschaft, zum Beispiel, indem er sich ehrenamtlich im Vorstand des Vereins pro plus berlin engagiert. Sein Mitbewohner Niklas Münch hat ihn in einem Fotoessay porträtiert.
Dieser Fotoessay ist während der Lehrredaktion Fotojournalismus an der Evangelischen Journalistenschule Berlin (EJS) entstanden und wurde zuerst auf der Webseite der EJS veröffentlicht. Alle Bilder und Texte stammen von Niklas Münch, Volontär des 13. Jahrgangs der EJS. Wir danken dem Fotografen Niklas Münch sowie der Evangelischen Journalistenschule ganz herzlich für die Möglichkeit der Zweitveröffentlichung.
„Ich habe aus der Diagnose, die eigentlich etwas Negatives ist, etwas Konstruktives gemacht.“ Für Marcel ist HIV eine chronische Krankheit, „wie Diabetes.“
Seine Medikamente stehen auf dem Schreibtisch neben den Stiften. Jeden Tag um 12 Uhr nimmt er eine Tablette. Einen Wecker braucht er dafür nicht: „Das ist meine Verantwortung.“
„Mach dem Vater keine Sorgen“: Marcels Vater ist stolz, dass er mit seiner Krankheit so offen umgeht und sich ehrenamtlich engagiert.
Lego ist ein Hobby von Marcel, auch als Wanddekoration.
Marcel skypt mit seiner Freundin, die in Singapur lebt, zweimal die Woche. Selbst wenn er wollte, könnte er nicht dorthin ziehen, da er als HIV-positiver Mensch keine Arbeitserlaubnis erhält.
Das ugandische „Anti-Homosexualitäts-Gesetz“ führt zu Diskriminierung, Schikanen, Erpressung und Verletzung der Rechte von LGBTIQ*-Personen durch die Polizei und auch die Gesellschaft.
Jahrelang hat E. Todaro ein gutes Verhältnis zu seiner Zahnärztin. Doch als diese von seiner HIV-Infektion erfährt, verweigert sie die Behandlung und schmeißt ihn raus.
Die AfD inszeniert sich als „Partei der kleinen Leute“. In Wirklichkeit aber verfolgt sie einen zutiefst unsozialen Kurs. Ihr Rassismus und ihre Menschenverachtung sind dabei nicht zu übersehen.
Tag für Tag erleben BIPoC in Deutschland rassistische Diskriminierung – auch im Gesundheitswesen. Hier trifft es sie in besonders vulnerablen Situationen. Studien belegen dringenden Handlungsbedarf.