Jahresvorschau

Was erwartet uns 2021?

Von Axel Schock
Bild zum Beitrag Jahresvorschau 2021
© Alina Blumberg | pexels.com
Corona wird auch das Jahr 2021 maßgeblich prägen. Viele Großveranstaltungen werden voraussichtlich nur digital oder als Hybrid stattfinden. Doch nicht nur Konferenzen und andere Großereignisse werfen ihre Schatten voraus, auch in den verschiedenen Communitys sind Events und Aktionen geplant. Darüber hinaus stehen auch viele gesetzliche Änderungen ins Haus.

Januar

Bild: © Barmer

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung: Ab dem 1. Januar müssen Versicherte ihre Krankmeldung, den „Gelben Schein“, nicht mehr unbedingt selbst bei der Krankenkasse einreichen. Dies können Ärzt_innen nun direkt auf elektronischem Weg übermitteln. Zunächst ist dies allerdings nur eingeschränkt möglich, ab Oktober 2021 müssen dann aber alle Praxen und Krankenkassen entsprechend technisch umgerüstet haben. Ab voraussichtlich Juli 2022 sollen auch die Arbeitgeber_innen die Daten elektronisch abrufen können. Damit wird der gelbe Schein dann gänzlich überflüssig sein.

Telefonische Krankschreibung: Aufgrund der Pandemie sind Krankschreibungen bis Ende März 2021 auch telefonisch möglich. Mit dieser Maßnahme sollen Patient_innen mit leichten Atemwegserkrankungen aus den bereits überlasteten Arztpraxen ferngehalten und so das potenzielle Infektionsrisiko gesenkt werden. Die niedergelassenen Ärzt_innen müssen sich in solchen Fällen im Telefongespräch ein Bild vom gesundheitlichen Zustand des Versicherten machen und einschätzen, ob gegebenenfalls doch eine Untersuchung in der Praxis notwendig ist.

Elektronische Patientenakte: Ab 1. Januar können auf der Versichertenkarte Daten wie ärztliche Befunde und Diagnosen gespeichert werden. Diese neue Funktion soll den Informationsaustausch beispielsweise zwischen den behandelnden Ärzt_innen erleichtern und die Behandlungsqualität erhöhen.
Es gibt allerdings auch deutliche Kritik: So haben viele Menschen mit HIV die Befürchtung, Gesundheitsdaten angeben zu müssen und dass ihre HIV-Diagnose bei jedem Ärtz_innenbesuch bekannt wird. Auch aus datenschutzrechtlicher Sicht gibt es Bedenken.

Änderungen im Sozialgesetz: Wer auf staatliche Leistungen wie Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Grundsicherung angewiesen ist, bekommt ab Januar 2021 mehr Geld. Alleinstehende erhalten dann 446 Euro im Monat – 14 Euro mehr als bisher. Die Regelsätze decken künftig neben den Kosten für Festnetztelefon und Internet auch die Verbrauchskosten für die Mobiltelefonie ab. Als weitere staatliche Unterstützung werden die tatsächlichen Kosten für Unterkunft und Heizung übernommen, soweit sie angemessen sind. Die Leistungen orientieren sich am Niveau der Mieten auf dem örtlichen Wohnungsmarkt.

Asylbewerberleistungsgesetz: Auch die Geldleistungen im Asylbewerberleistungsgesetz werden zum 1. Januar 2021 neu festgesetzt. Ein alleinstehender Erwachsener beispielsweise erhält dann 364 Euro und damit 13 Euro mehr als bisher.

Vereinfachte Anträge auf Grundsicherung und Sozialhilfe: Aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie hat die Bundesregierung den erleichterten Zugang zu diesen Sozialleistungen bis 31. März 2021 verlängert. Das bedeutet u. a., dass Vermögensprüfungen nur eingeschränkt durchgeführt und vorläufige Leistungen vereinfacht bewilligt werden. 

Grundrente: Rund 1,3 Millionen Menschen mit unterdurchschnittlicher Rente, die mindestens 33 Jahre Rentenbeiträge aus Beschäftigung, Kindererziehung und Pflegetätigkeit aufweisen, erhalten einen Aufschlag. Damit soll die Lebensleistung anerkannt und der Gang zum Sozialamt erspart werden.
Im Schnitt gibt es einen Zuschlag von 75 Euro. Die Grundrente startet zwar offiziell zum 1. Januar, die Auszahlung wird sich aber wegen des hohen Verwaltungsaufwands voraussichtlich um mehrere Monate verzögern und dann rückwirkend erfolgen.

Steuererleichterung für Menschen mit Behinderung: Ab 2021 werden die Behinderten-Pauschbeträge verdoppelt. Davon profitieren auch Menschen mit Behinderung. Dadurch fällt in vielen Fällen zum Beispiel der Aufwand weg, Fahrtkosten aufwendig einzeln nachweisen zu müssen.
Beträgt der Grad der Behinderung etwa 50, gilt nunmehr eine Pauschale von 1140 Euro, bei einem Grad von 100 sind das 2840 Euro. Außerdem wird der Grad der Behinderung ans Sozialrecht angeglichen. Dadurch wird nun ein Behinderten-Pauschbetrag bereits ab einem Grad der Behinderung von mindestens 20 gewährt.

Fachtag „Sexualität und Psyche“: Die zweitägige Veranstaltung des WALK IN RUHR – Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin in Bochum steht unter dem Motto „Liebe, Glaube, Sexualität“. Sie behandelt in Workshops und Vorträgen Themen wie Sexting, HIV-Infektion und Schuld, Psyche und Sexualverhalten in Zeiten der Corona-Pandemie sowie Sexualität und Trauma in der Paysex-Szene. Das Symposium am 15./16. Januar wird Corona-bedingt komplett online stattfinden.

 „It’s a Sin“: In seinen TV-Serien „Queer as Folk“ und „Cucumber“ hat Russell T Davies einem breiten, internationalen Publikum über queeres Leben in der Gegenwart erzählt. In seinem neuen autobiografisch fundierten Fünfteiler (u. a. mit Stephen Fry, Neil Patrick Harris und Olly Alexander) blickt er zurück ins London der 80er-Jahre und schildert anhand einer Freundesclique, wie sich das schwule Leben in der beginnenden Aidskrise verändert. Die Erwartungen sind hochgesetzt, manche erwarten gar ein TV-Highlight des Jahres. Die Serie ist zunächst Ende Januar u. a. bei Channel 4 und HBO Max zu sehen.

Richie (Olly Alexander) auf einem Polizisten;
Person auf dem Boden: Jill (Lydia West) | Bild: © Channel 4

Februar

Berlinale: Die Berliner Filmfestspiele, eine der größten weltweit und auch eine der queersten, findet 2021 Corona-bedingt nicht im Februar statt und wird zudem zweigeteilt.
Anfang März startet ein brancheninternes Onlineangebot, im Juni wird es dann für das Berliner Publikum Filmpremieren in Kinosälen als auch open-air geben. Das Team des queeren Filmpreises, dem Teddy Award, plant ein digitales Programm u. a. mit Interviews. Auch die Preisverleihung wird voraussichtlich nur als Online-Event stattfinden.

Deutscher STI-Kongress: Der infolge der Corona-Pandemie verschobene 65. Deutsche STI-Kongress in Bochum wird nun am 5. und 6. Februar 2021 als virtuelle Konferenz stattfinden. Unter dem Motto „Liebe in Zeiten von COVID-19“ sollen neben Neuigkeiten auf dem Gebiet der sexuell übertragbaren Infektionen (STI) der Einfluss der Pandemie auf die sexuelle Gesundheit diskutiert werden.

9th World Congress on Control and Prevention of HIV/AIDS, STDs & STIs: Neue Therapieansätze und pharmazeutische Entwicklungen zu HIV, Hepatitis und anderen STIs stehen im Mittelpunkt der Konferenz am 17./18. Mai, die in diesem Jahr als Online-Event abgehalten wird.

März

CROI 2021: Über 4.000 Expert_innen werden zur der Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections (CROI) vom 6. bis 10. März erwartet, um dort aktuelle Forschungsergebnisse zur Behandlung von HIV/Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten vorzustellen und zu erörtern. Doch noch ist unklar, ob zu diesem Zeitpunkt Reisen zum Tagungsort Chicago möglich und sicher sein werden. Daher werden auf jeden Fall auch hybride Veranstaltungen vorbereitet.

2nd International Conference on HIV/AIDS, STDs and STIs: Orlando in Florida ist am 10./11. Mai Gastgeberstadt der internationalen Fachkonferenz, zu der neben führenden Expert_innen in der HIV-Medizin und Infektiologie auch gezielt junge Wissenschaftler_innen eingeladen sind, um ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren.

Internationaler Tag der Rechte von Sexarbeiter_innen: Am „International Sex Workers’ Rights Day“ am 3. März werden auch in diesem Jahr Aktionen von Sexarbeiter_innen-Selbsthilfeorganisationen stattfinden.

Internationaler Tag gegen Rassismus: Der Internationale Tag gegen Rassismus am 21. März ist auch für viele DAH-Mitgliedsorganisationen und Projekte Anlass, um auf gruppenspezifische Diskriminierung aufmerksam zu machen. Denn HIV-positive Migrant_innen haben in Deutschland nicht nur mit dem HIV-Stigma zu kämpfen. Viele erleben auch tagtäglich Rassismus.

Bild: © DÖAK

10. Deutsch-Österreichischer AIDS-Kongress (DÖAK): „40 Jahre HIV/AIDS – Pandemien gestern und heute“ lautet das Motto der Jubiläumsausgabe des DÖAK, der vom 25. bis 27. März 2021 in München stattfindet. Sollte sich die Corona-Lage bis dahin nicht entspannt haben, wechselt die Veranstaltung in eine Hybridlösung oder in eine rein virtuelle Form.
Geplant ist nicht nur eine Rückschau auf die dunklen Anfangstage der HIV-Epidemie und eine Übersicht auf die aktuelle Lage, sondern auch der visionäre Blick nach vorne: neue Formen der Prävention in turbulenten Zeiten, Behandlungsmöglichkeiten und natürlich auch die Heilung der HIV-Infektion werden wichtige Themen sein.
Auch die Bedeutung von COVID-19 für die HIV-Medizin soll diskutiert werden.
Im Rahmen des DÖAK wird die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie den mit 10.000 Euro dotierten HIV/AIDS-Forschungspreis verleihen, der alle zwei Jahre vergeben wird.

EMIS 2017-Studie: Rund 134.000 Männer, die Sex mit Männern haben, nahmen an der European MSM Internet Survey teil. Durchgeführt wurde die Befragung in 49 Ländern. Allein aus Deutschland waren es weit über 20.000, die Fragen unter anderem zum sexuellen Verhalten und zur HIV-Prävention beantwortet haben. Nach verschiedenen Zwischenergebnissen wird voraussichtlich im ersten Quartal 2021 die vollständige Auswertung durch die Forschungsgruppe SIGMA Research an der London School of Hygiene and Tropical Medicine veröffentlicht werden.

April

Internationaler Leberkongress: Amsterdam ist vom 22. bis 25. Juni Schauplatz des interdisziplinären International Liver Congress, zu dem rund 11.000 Expert_innen aus aller Welt erwartet werden. Auch eine Online-Teilnahme wird möglich sein.

ECCMID 2021: Ein für die HIV- und STI-Medizin weiterer wichtiger jährlicher Termin ist der Europäische Kongress für Klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten (ECCMID). Die 31. Auflage mit Symposien, Weiterbildungssessions und Diskussionen mit mehr als 12.000 internationalen Expert_innen findet vom 9. bis 12. April im Reed Messe-Zentrum Wien statt.

Bild: © Reed Messe Wien / David Faber

 

„Selbstverständlich positiv“: Die neue Kampagne des DAH-Fachbereichs Leben mit HIV geht mit einer gleichnamigen Podcast-Reihe an den Start, flankiert von vielen weiteren Aktionen rund um das Thema.

Mai

Operngala Bonn: 2020 hatte die Benefiz-Veranstaltung zugunsten der Deutschen AIDS-Stiftung ausfallen müssen. Nun soll das musikalische Event nachgeholt werden. Am 8. Mai wird das Konzert in Kooperation mit dem Theater Bonn, dem Beethoven Orchester Bonn und dem Internationalen Beethovenfest Operngala Bonn aufgezeichnet und ist am Tag danach als Stream online abrufbar.

25. Suchttherapietage Hamburg: „Veränderte Gesellschaft, veränderte Sucht: Therapie und Prävention wie gehabt?“ Unter diesem Motto werden vom 10. bis 15. Mai Angehörige aller in der Suchtarbeit tätigen Berufsgruppen ­wie Sozialarbeiter_innen, Ärzt_innen, Psycholog_innen und Pflegekräfte bei diesem interdisziplinären Forum zusammenkommen.
Im Zentrum stehen Fragen zu den veränderten Anforderungen angesichts der aktuellen sozialen, ökonomischen und kulturellen Entwicklungen.
Konnten die Veränderungen in Prävention und Therapie mit dem Wandel im Konsumverhalten und in den Zielgruppen Schritt halten? Sind die aktuellen Ansätze in Beratung und Behandlung ausreichend flexibel und „kundenorientiert“?

Christopher Street Day: Im zurückliegenden Jahr konnten aufgrund der Corona-Pandemie nur sehr wenige CSD-Veranstaltungen überhaupt oder unter sehr eingeschränkten Bedingungen stattfinden. Auch für 2021 stehen die regionalen Orga-Teams vor der Herausforderung, die Events gegebenenfalls absagen oder als Online-Veranstaltung ins Netz verlegen zu müssen. Vielerorts werden die Termine und Umsetzungsmöglichkeiten deshalb noch beraten.
Das Vorbereitungs-Team in Saarbrücken möchte den CSD SaarLorLux auf jeden Fall wieder auf die Straße bringen.
In München hat man sich bereits auf den 10. Juli festgelegt und will wie in Zeiten vor Corona mit Parade, Rathaus-Clubbing und dem Straßenfest auf dem Marienplatz feiern. In weiteren Städten hat man sich zumindest schon auf einen Termin festgelegt. Den Auftakt macht am 22. Mai Hannover. Am 4. Juli soll der ColognePride stattfinden. Die CSD-Saison geht weiter am 17. Juli in Frankfurt/Main, gefolgt von Berlin (24. Juli) und Hamburg (8. August).

Juni

Internationaler Hurentag: Am 2. Juni protestieren Sexarbeiter_innen weltweit für ihre Rechte. Auch in Deutschland wird dieser Tag von Organisationen und Initiativen genutzt, um Öffentlichkeit für die politischen Forderungen von Sexarbeiter_innen zu schaffen.

„positive stimmen 2.0.“: Acht Jahre nach der ersten Umfrage zu HIV-bezogener Stigmatisierung und Diskriminierung hat die DAH im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft eine Neuauflage dieses wegweisenden Interviewprojektes gestartet.
Corona-bedingt werden voraussichtlich noch bis einschließlich Juni weitere Interviews geführt. Erste Zwischenergebnisse sollen bereits auf dem DÖAK im März vorgestellt werden, am 5. Juni wird sich ein Fachtag mit den gewonnenen Erkenntnissen auseinandersetzen.

KIT 2021: Nachdem der 15. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin 2020 abgesagt werden musste, soll dieser vom 16. bis 19. Juni 2021 nachgeholt werden. Der KIT 2021 wird gemeinsam mit der 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Globale Gesundheit (DTG) in Mannheim stattfinden.

Mein Coming-out: IWWIT setzt im Frühjahr die 2020 gestartete Kampagne fort. Auf der Plattform MeinComingOut.de werden neue Videos und Geschichten veröffentlicht werden, in denen junge queere Menschen davon erzählen, wie sie ihr Coming-out als lesbisch, schwul oder trans* erlebt und welche Wünsche sie heute haben. Höhepunkt wird die CSD-Saison sein, dazu sind auch begleitende Aktionen geplant.

Juli

IAS Konferenz: Die 11. Konferenz der International AIDS Society ist 2021 zu Gast in Deutschland. Rund 6.000 Kongressteilnehmer_innen werden vom 18. bis 21. Juli in der Messe Berlin erwartet.
Mit der Wahl des Austragungsortes Berlin wolle die IAS das deutsche Engagement in der HIV-Forschung und die Bedeutung Berlins als erfolgreiches Rollenmodell in der HIV-Prävention betonen, so die IAS-Präsidentin Adeeba Kamarulzaman.
Der Virologe Hendrik Streeck von der Universität Bonn bereitet als nationaler Ko-Vorsitzender des Gastgeberlandes die Konferenz mit vor.

21. Interdisziplinärer Kongress für Suchtmedizin: Neueste Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung, Spielsucht, Mediensucht, Sportsucht, Alkoholkrankheit, Opioid- und Cannabisabhängigkeit, Crystalkonsum, Konsum von neuen Substanzen, Tabakabhängigkeit und Essstörungen jeweils unter Berücksichtigung aller möglichen Folgekrankheiten sollen Schwerpunkte des Kongresses vom 1. bis 3. Juli in München sein. In allen Bereichen wird auch die Pandemie thematisiert werden.

Gedenktag für verstorbenen Drogengebraucher_innen: Der 21. Juli ist der bundesweite Protest-, Aktions- und Trauertag für Menschen, die infolge ihrer Drogensucht gestorben sind. An- und Zugehörige, Freund_innen und engagierte Mitbürger_innen erinnern an diesem Tag an die Toten. Zugleich wird mit öffentlichen Aktionen für Aufklärung, Angebote zur Risikosenkung und Überlebenshilfen geworben.

September

Bild: © STI & HIV 2021 World Congress

STI & HIV 2021 World Congress: Amsterdam bleibt 2021 zwar Gastgeberstadt dieses zweijährlich stattfindenden Kongresses, Corona-bedingt aber wird er ausschließlich digital stattfinden. Das Motto „Sexual diversity and the city“ und der Schwerpunkt Vielfalt, Gesundheit und Sexualität im städtischen Kontext wurden beibehalten.
Über 60 % der heutigen Weltbevölkerung leben in städtischen Gebieten, und dort ist auch ein großer Teil der STI-Epidemie zu verzeichnen.
Gleichzeitig bieten städtische Großräume Netzwerke, Infrastrukturen, Interdisziplinarität und Kreativität – und bieten damit eine gute Ausgangslage, um neue Strategien und Interventionen zu entwickeln. Veranstaltet wird der Kongress von der International Society for STD Research (ISSTDR) in Kooperation mit der International Union against STI World (IUSTI World).

Deutscher Suchtkongress: Die Deutsche Gesellschaft für Suchtpsychologie lädt vom 13. bis 15. September zu ihrem alljährlichen Fachkongress nach Berlin an die Freie Universität.
Beiträge zu klinischen und wissenschaftlichen Aspekten von Suchterkrankungen können bis zum 16. April eingereicht werden.

Bild: © Deutscher Suchtkongress / FU Berlin

Gesundheitsförderung in Haft: Aufgrund der Corona-Pandemie hatte die 11. Europäische Konferenz zu Gesundheitsförderung in Haft im vergangenen Jahr abgesagt werden müssen. Sie wird nun vom 2. bis 3. September unter dem neuen Titel „Freiheitsentzug in Zeiten von COVID-19 – Herausforderungen und Chancen“ in Berlin nachgeholt. Der ursprünglich geplante Schwerpunkt „Psychische Störungen im Vollzug“ wird weiterhin im Programm seinen Platz finden.

Bundestagswahl: Der Ausgang der Wahl der neuen Abgeordneten des 20. Deutschen Bundestages am 26. September wird Auswirkungen unter anderem für die Drogen-, Gesundheits- und Sozialpolitik haben. Die DAH bzw. magazin.hiv wird im Vorfeld die relevanten Standpunkte der Parteien bzw. Ziele in ihren Wahlprogrammen zusammenstellen.

Oktober

DAH-Mitgliederversammlung: Die satzungsgemäße Mitgliederversammlung der Deutschen Aidshilfe findet vom 22.–24. Oktober in Bielefeld statt. Vorausgehen wird der Mitgliederversammlung ein Verbandsfachtag, dessen Thema im Frühjahr bekanntgegeben wird.

November

Tanz unterm Regenbogen: 2020 musste die 21. Aids-Gala aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. 2021 soll die traditionsreiche Benefiz-Veranstaltung mit prominenten Gästen wieder in der Europa-Halle Castrop-Rauxel über die Bühne gehen können, und zwar am 20. November.

Netzwerktreffen Junge Infektionsmedizin: Um den Aufbau eines fächerübergreifenden Netzwerkes bereits ab einer frühen Karrierestufe zu ermöglichen, lädt das Netzwerk Junge Infektionsmedizin zum ersten Vernetzungstreffen vom 26. bis 28. November 2021 in Bad Salzdetfurth (in der Nähe von Hildesheim) ein.
Das Treffen soll dabei helfen, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, andere infektionsmedizinische Fachbereiche, Kolleg_innen kennenzulernen und Synergien zu erzeugen.

Dezember

Welt-Aids-Tag: Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die Deutsche Aidshilfe und die Deutsche AIDS-Stiftung werden ihre im vergangenen Jahr gestartete Kampagne „Leben mit HIV – anders als du denkst“ 2021 fortsetzen. 

Bild: © Harm Reduction International

Harm Reduction International Conference: Mehr als 1.000 Delegierte aus über 70 Ländern, einschließlich medizinischer und politischer Expert_innen, Aktivist_innen und Drogengebraucher_innen werden vom 1. bis 4. Dezember in Melbourne erwartet. Die alle zwei Jahre stattfindende Fachkonferenz steht unter dem Motto „Strength in Solidarity“.

1 Kommentare

Treesa Sunny 4. April 2022 8:12

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