Mit geschätzten 33 Mio. HIV infizierten Menschen weltweit und ca. 2,7 Mio. Neuinfektionen in 2007 bleibt die HIV-Epidemie weiterhin eine globale Herausforderung. So lässt sich der neue von WHO, UNICEF und UNAIDS gemeinsam veröffentlichte Bericht zu den Fortschritten auf dem Weg zu universellem Zugang zu HIV-Prävention, Behandlung, Pflege und Unterstützung zusammenfassen.

Der Bericht konzentriert sich auf die von der Epidemie hauptsächlich betroffenen Mittel- und Niedrigeinkommensländer. Daten aus Deutschland wurden nur in wenigen Fällen hinzugezogen.

Im Bereich Beratung und Testung halten die Autorinnen und Autoren fest, dass generell ein Anstieg an verfügbaren Test-Zentren zu verzeichnen ist. Dies erklärt die Verdoppelung der durchgeführten HIV-Tests in den letzten zwei Jahren. Nichtsdestotrotz sei davon auszugehen, dass nicht mal 40% aller Infizierten über ihre Infektion informiert sind. Der Bericht bemängelt außerdem den weiterhin schlechten Zugang zu Test- und Beratungsangeboten für Gruppen, die am stärksten von HIV bedroht und betroffen sind.

Zum Thema HIV Präventionsangebote kann zwar eine verbesserte Datenlage festgestellt werden, jedoch seien die vorhandenen Daten immer noch zu dünn und umfassen bei weitem noch nicht alle Länder. So werden existierende Spritzentauschprogramme aus 30 und Substitutionsprogramme aus 26 von 90 Ländern berichtet. Der Kondomgebrauch bei Männern, die Sex mit Männern habe, liegt den Angaben zufolge durchschnittlich bei 60% und bei Sexarbeitenden bei 85%.

Der Bericht betont, dass es noch immer Kriminalisierung und Diskriminierung gibt, die einen verbesserten Zugang zu Präventionsangeboten deutlich verhindern.

2008 erhielten weltweit 4 Mio. Menschen antiretrovirale Medikamente. Dies bedeutet eine Steigerung um 1 Mio. Menschen zum Vorjahr. Gleichzeitig heißt es aber auch, dass nur 42% der insgesamt 9,5 Mio. Menschen, die eine ART benötigen, diese auch bekommen.

HIV bleibt daher auch in Zukunft eine globale Herausforderung.

Carolin Vierneisel

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