Sexuelle Vielfalt

Berliner Manifest: Absage an rechte Parteien

Von Axel Schock
Eine Faust hält eine Regenbogenfahne

Mit einem Berliner Manifest wenden sich heute mehr als zweihundert Erstunterzeichner_innen gegen jede Vereinnahmung sexueller Minderheiten durch rechtspopulistische und rechtsradikale Parteien, Gruppierungen und Publizist_innen.

„Wir beobachten mit Sorge, wie die Grundlage unserer Demokratie, das zivilgesellschaftliche Engagement, mit Labeln wie ‚linksgrünversifft’, ‚Gender-Gaga’ oder ‚Queeriban’ denunziert wird“, heißt es in dem Aufruf, mit dem die Initiator_innen im Vorfeld der Landtagswahlen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern ein Zeichen setzen wollen. Während die AfD in Stuttgart gegen homosexuelle Lebensentwürfe mitmarschiere, versuche sie in Berlin mit islamophoben Aussagen um die Stimmen schwuler Männer zu buhlen. „Wir dagegen stehen für eine Politik, die Vielfalt in unserer Gesellschaft als Chance begreift und die Errungenschaften unserer emanzipatorischen Bewegungen der letzten 50 Jahre mutig verteidigt und weiterführt.“

Darüber hinaus fordern die Unterzeichner_innen das Ende der Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Inter* (LGBTI) im Recht und im Alltag sowie den tatkräftigen Einsatz aller Bürger_innen für eine offene und vielfältige Gesellschaft.

LGBTIs werden aufgerufen, bei den anstehenden Landtagswahlen und der kommenden Bundestagswahl keine Parteien zu wählen, deren Programme im Widerspruch zu diesem Gesellschaftsbild stehen.

Zu den Unterstützer_innen des Manifests gehören Prominente aus Politik, Kultur, Wissenschaft und Medien. Darunter sind Schauspieler_innen und Entertainer_innen wie Georg Uecker, Maren Kroymann, Biggy van Blond und Thomas Hermanns, außerdem die Chanteuse Georgette Dee, Comiczeichner Ralf König, Theaterregisseur René Pollesch, der Intendant der Komischen Oper Berlin Barrie Kosky und die Filmemacherin Angelina Maccarone.

Aus der Politik haben unter anderem die Bundestagsabgeordneten Volker Beck (Grüne) und Johannes Kahrs (SPD) sowie die Oberbürgermeister von Darmstadt und Erlangen, Jochen Partsch und Dr. Florian Janik, unterzeichnet. Darüber hinaus finden sich auf der Liste die Soziologen Prof. Martin Dannecker und Dr. Rüdiger Lautmann und HIV-Aktivisten wie Bernd Aretz und Nicholas Feustel.

Auch der Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe unterstützt den Aufruf.

Das Berliner Manifest können alle Interessierten unter www.berliner-manifest.de unterschreiben.

(ascho)

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