Jetzt anmelden: 9. Europäische Konferenz zur Gesundheitsförderung in Haft

Von Axel Schock
Aktionsta
Die 9. Europäische Konferenz zur Gesundheitsförderung in Haft, die vom 21. bis 22. September 2017 in Wien ausgerichtet wird, widmet sich schwerpunktmäßig aktuellen Fragen zum Umgang mit Suchterkrankungen und Drogenkonsum in Haft.

Das Motto „Man muss nur wollen!“ ist dabei bewusst zweideutig zu verstehen. „Haftanstalten, die bei Drogen gebrauchenden Gefangenen auf Abstinenz setzen, gehen häufig davon aus, dass die Gefangenen einfach einen starken Willen zeigen müssen, und dann klappt das mit der Abstinenz“, erklärt die Mitorganisatorin und Mitarbeiterin der Deutschen AIDS-Hilfe Bärbel Knorr. „Wir drehen den Spieß um und sagen: Die Anstalten müssen den Willen zeigen, gute Konzepte im Bereich Drogenkonsum und Suchterkrankungen umzusetzen.“

Menschenrechte in Haft, neue Drogen,  Behandlungsansätze bei Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit und Safer-Use-Trainings sind nur einige der zentralen Themen, die in Arbeitsgruppen, Vorträgen und Diskussionsrunden behandelt werden. Als Referent_innen werden unter anderem Prof. Dr. Michael Levy (Sydney), Prof. Dr. Johannes Feest vom Strafvollzugsarchiv Bremen, Dr. Wolfgang Morawec vom österreichischen Justizministerium und Prof. Dr. Stephan Mühlig von der TU Chemnitz erwartet.

Theorie und Praxis der Gesundheitsförderung in Haft

Die von akzept e.V., der Deutschen AIDS-Hilfe, dem Schweizer Haus Hadersdorf, dem Institut für Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences und der Universitätsklinik Genf organisierte Konferenz verbindet wissenschaftliche Theorie mit der täglich gelebten Praxis im Vollzug. Dazu werden im Rahmen des Vorprogramms am 20. 6. Exkursionen zu Wiener Justizvollzugsanstalten und dem Therapiezentrum Schweizer Haus Hadersdorf angeboten. Außerdem findet eine Diskussionsrunde in der Volksanwaltschaft Wien zum Thema „Streitfall medizinische Versorgung in Haftanstalten“ statt.

Zum Konferenzabschluss wird bereits zum 3. Mal der Johannes-Feest-Preis verliehen. Mit diesem werden Personen und Initiativen ausgezeichnet, die sich im besonderen Maße um das Thema Gesundheitsförderung in Haft verdient gemacht haben.

Zur diesjährigen Konferenz werden bis zu 200 Teilnehmende erwartet. Eingeladen sind insbesondere Mitarbeiter_innen des Vollzugs und des Medizinischen Dienstes von Haftanstalten sowie externer Dienste wie Drogen- und Aidshilfen. Darüber hinaus sind auch Beschäftige aus Verwaltung, Politik und Justiz sowie andere Interessierte herzlich willkommen.

Weitere Informationen zum Konferenzprogramm und zur Anmeldung gibt es unter www.gesundinhaft.eu. Dort sind auch Dokumentationen der vorangegangenen Konferenzen abrufbar.

(ascho)

Weitere Informationen:

www.gesundinhaft.eu

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