Starker Rückgang der HIV-Neudiagnosen in Großbritannien
Der erfreuliche Trend ist überall festzustellen, allerdings nirgends so stark wie in der britischen Hauptstadt: In London fiel die Anzahl der HIV-Neudiagnosen in der Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) im Befragungszeitraum um 29 Prozent. In der Gesamtbevölkerung waren es 23 Prozent. Außerhalb von London sank die Zahl der Neudiagnosen bei MSM im Durchschnitt nur um 11 Prozent.
Public Health England führt die überaus positive Gesamtentwicklung bei MSM auf den Erfolg der kombinierten Prävention zurück:
- Immer mehr schwule und bisexuelle Männer lassen sich testen
- Die Anzahl der Positiven in medizinischer Behandlung wächst ständig
- Ebenso wächst die Anzahl der Positiven, deren Viruslast durch Behandlung unter der Nachweisgrenze ist, sodass sie nicht mehr infektiös sind
- Eine weitere Rolle spielen Faktoren wie der hohe Kondomgebrauch bei wechselnden Partnern und der Zugang zur PrEP.
Von den geschätzt rund 106.500 Menschen mit HIV in Großbritannien wussten im Erhebungszeitraum 86 Prozent, dass sie HIV-positiv sind. 95 Prozent von ihnen bekommen eine antiretrovirale Therapie, und bei über 90 Prozent der Therapierten liegt die Viruslast unter der Nachweisgrenze. Insgesamt bedeutet das, dass 79,5 Prozent aller Menschen, die im Vereinigten Königreich mit HIV leben, sich unter der Nachweisgrenze befinden und nicht mehr infektiös sind.
Dieser positiven Entwicklung steht ein Negativtrend auf der anderen Seite gegenüber: Zahl und Anteil der späten HIV-Diagnosen bleiben hoch, und zwar vor allem bei heterosexuellen Männern und Frauen. Im letzten Jahr bekamen 60 Prozent der heterosexuellen Männer und 47 Prozent der Frauen ihre Diagnose erst in einem fortgeschrittenen Stadium der Infektion.
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