Unter dem Motto „Bewegen – Gestalten – Entscheiden“ finden vom 23. bis 26. August die „Positiven Begegnungen“ in Wolfsburg statt. Zur größten europäischen Selbsthilfekonferenz zum Leben mit HIV werden rund 400 Teilnehmer/innen erwartet. Vier Tage stellen Menschen mit HIV hier keine Minderheit, sondern eine Mehrheit dar.

VW Kaefer
Zwei Klassiker: Der VW Käfer und „Bock bloggt“ (Foto: brigitte schimpfhauser / pixelio.de)

Ein zentrales Thema ist – neben HIV im Erwerbsleben, Stigmatisierung und Kriminalisierung von Menschen mit HIV – die Zukunft der Selbsthilfe. „Wir wollen, dass der Austausch nicht am Sonntag mit der Konferenz endet, sondern dass Menschen mit HIV auch darüber hinaus Lust bekommen, an ihren Themen weiterzuarbeiten, sich politisch zu engagieren und Selbsthilfe auf verschiedene Weise zu gestalten“ sagt Heike Gronski, Referentin für Menschen mit HIV bei der Deutschen AIDS-Hilfe.

Der Wunsch könnte bei John auf offene Ohren stoßen. Er war in den 90er Jahren im HIV-Bereich in Holland sehr aktiv und kann sich nach langjähriger Pause vorstellen, sich wieder verstärkt zu engagieren. Bei den PoBe interessieren ihn am meisten die Themen Kriminalisierung und die Diskussionen um Viruslast und Nichtinfektiosität.

John
John (Foto: Werner Bock)

Hört man Wolfsburg, denkt man unweigerlich an VW – mit 51.000 Angestellten größter Arbeitgeber der Stadt. (Zum Vergleich: Die Aidshilfe Wolfsburg bringt es auf zwei hauptamtliche Mitarbeiter.) Insgesamt zählt die Stadt 120.000 Einwohner. An VW kommt hier also niemand vorbei. Folgerichtig wird es am Freitag eine Veranstaltung mit dem Titel: „PoBe meets VW“ geben. Arbeitnehmer/innen von VW sind eingeladen, mit HIV-Positiven ins Gespräch zu kommen – um Vorurteile auf beiden Seiten abzubauen.

Was muss man noch über Wolfsburg wissen?

  • Der Wolfsburger Hauptbahnhof liegt an der Schnellfahrstrecke Hannover-Berlin. Es ist schon mehrfach vorgekommen, dass der Zugführer einfach vergessen hat, in Wolfsburg zu halten, was im Rest der Republik zur Erheiterung beitrug.
  • Laut Wikipedia ist eine bekannte Speise aus Wolfsburg die VW-Currywurst. Seit 1975 wurden 70 Millionen davon hergestellt. Ob es diese auch beim Kongress in „Laura’s Café“ gibt, konnte ich in der Kürze der Zeit noch nicht ermitteln.

Wissenswertes, Berichtenswertes und Kurioses aus Wolfsburg und  den Positiven Begegnungen berichte ich täglich hier im Blog. Weitere Impressionen gibt es im Ticker auf www.aidshilfe.de.

Aus der Autostadt Wolfsburg grüßt

Werner Bock

Auto
Unser Auto(r) (Foto: privat)
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„Prävention fängt da an, wo Menschen über ihr Verhalten nachdenken“

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Werner Bock

Werner Bock ist Mitarbeiter der Deutschen AIDS-Hilfe. Seit vielen Jahren ist er im Bereich Beratung tätig.

2 Kommentare

  1. Ich bin mal gespannt in welchem Maß sich die Öffentlichkeit auf diesen Workshop – Programmpunkt einläßt. (Hoffentlich mehr als nur Abgeordnete vom Betriebsrat . . . . . )

    Arbeitnehmer/innen von VW sind eingeladen, mit HIV-Positiven ins Gespräch zu kommen – um Vorurteile auf beiden Seiten abzubauen.

  2. Für diesen Workshop musste kurzfristig ein Plan B aus dem Hut gezaubert werden, denn von den VW-Mitarbeiter/innen ist niemand der Einladung gefolgt.

    Es ist beschämend festzustellen wie gleichgültig sich die Bevölkerung Arbeitnehmer von VW gegenüber Menschen mit einer chronischen Krankheit hier verhalten haben. Dieses Verhalten spricht im Grunde genommen für sich, bringt es doch auch eine Ablehnende Haltung zum dem Thema HIV und besonders Menschen mit HIV zum Ausdruck.

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