„Wir müssen Rassismus in Sprache, Strukturen und Gesetzen benennen und bekämpfen”
M. Clément Matweta ist Co-Koordinator des Afrikanischen Gesundheits- & HIV Netzwerks in Deutschland, das von der DAH unterstützt wird. AGHNiD wurde 2011 ins Leben gerufen und ist ein bundesweiter Zusammenschluss afrikanischer Communitys, Personen und Einrichtungen, die sich für die Gesundheitsförderung und HIV-Prävention engagieren.
„Die Ermordung von George Floyd in Minneapolis hat nicht nur in den Black Communitys in den USA, sondern in mehreren Bevölkerungsgruppen auf der ganzen Welt heftige Reaktionen ausgelöst.
Diese Ermordung weist die höchste Stufe der Handlungsstrategie des Rassismus auf. Die Strategie wird auch in Deutschland erlebt, angefangen mit banaler täglicher Diskriminierung, struktureller und institutioneller Diskriminierung sowie den zwischen den Gesetzestexten verborgenen sozialen Ungerechtigkeiten.
Menschen, die mit HIV leben, sind davon stärker betroffen und noch schlimmer, wenn sie Afrikaner_innen bzw. Menschen of Color sind.
Um dagegen effektiver vorzugehen, müssen wir alle Aspekte des Rassismus in der Alltagssprache, in Strukturen und Institutionen sowie rassistische Denkstrukturen auch in den Gesetzestexten ausfindig machen und benennen, um gemeinsam mit Politiker_innen und der Zivilgesellschaft diesen Feind Rassismus zu bekämpfen.
Wir müssen auch vermeiden, das „Othering“ Verfahren zu bevorzugen, das darin besteht, die Konstruktion der Anderen bzw. Fremden durch eine „Wir-Gruppe“ und „Die-Gruppe“ zu schaffen.
Der „weiße“ Polizist hat keinen „Schwarzen“ getötet, sondern einen Menschen, der wie er rotes Blut hatte. Das ist Mord. Deshalb ist er ein „Mörder“ in der Polizei.
M. Clément Matweta
AGHNiD Standort Essen“
Dieser Text ist Teil einer Serie zum Thema Rassismus und den BlackLivesMatter-Protesten.
Diesen Beitrag teilen