Annemarie-Madison-Preis für Nice Nailantei Leng’ete
Schon als Mädchen hatte sich die Massai-Frau gegen das Initiationsritual der schmerzhaften Genitalverstümmlung gewehrt, die meist zu lebenslangen körperlichen und seelischen Schmerzen führt.
Nice Nailantei Leng’ete: Von der HIV-Prävention zum Engagement gegen Beschneidung von Mädchen
Durch intensive Gespräche mit Ältesten und anderen Stammesangehörigen stieß sie ein Umdenken an. Dazu sprach sie zunächst mit jungen Männern über HIV-Prävention oder Teenagerschwangerschaften und deren Risiken und schließlich über die Beschneidung von Mädchen.
Mittlerweile hat die heute 27-Jährige schätzungsweise 50.000 Mädchen vor einer Beschneidung bewahren können.
Überreicht wird Nice Nailantei Leng’ete der Annemarie-Madison-Preis von Michael Madison, dem Sohn der 2010 verstorbenen Krankenschwester und Aktivistin. Madison hatte durch ihr Engagement zu Beginn der Aidskrise in San Francisco auch die HIV-Versorgung in Deutschland maßgeblich mitgeprägt.
Auszeichnung für menschlichen Umgang mit HIV und Aids
Der Annemarie-Madison-Preis wurde 1995 vom KIS – Kuratorium Immunschwäche initiiert. Er würdigt Verdienste um einen menschlichen Umgang mit Aids und wird seit 1996 zu den Münchner AIDS-Tagen vergeben.
Erster Preisträger war die Initiative Projekt-Information München. Zuletzt wurde 2016 Gabriele Feyler für ihre Arbeit mit Helferkreisen für Flüchtlinge in Dresden gewürdigt.
(ascho)
Weitere Informationen zu Nice Nailantei Leng’ete: http://www.amrefgermany.de/nice/
Interview mit Annemarie Madison aus dem Jahr 2008: https://www.hivandmore.de/archiv/2008-1/PortraitMadi.shtml
Nachruf auf Annemarie Madison aus dem Jahr 2010: https://www.aidshilfe.de/meldung/annemarie-madison-tot
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