rent a PWHAVorgestern hatte ich Euch ja schon kurz berichtet, dass man auf dem Kongress Menschen mit HIV/Aids mieten kann. Was auf den ersten Blick skuril erscheint, ist eine durchdachte Idee: Beim Kongress kann man sich einen HIV-Positiven mieten, mit ihm oder ihr zusammen eine Veranstaltung besuchen – und danach ins Gespräch kommen.

Es geht um Emanzipation und Teilhabe von Menschen mit HIV und Aids. „Nothing about us without us“ fasst es Michele Meyer zusammen, die man auch mieten kann. „Es ist uns wichtig, dass man nicht über uns, sondern mit uns spricht“ Mit dieser Aktion bringen Menschen mit HIV ihre sehr eigene Perspektive ein. Partizipation geschieht hier sehr konkret – und sehr individuell.
Aktion Bodymaps
Ein ganz anderer Aspekt positiver Teilhabe wurde heute am Deutschen Stand präsentiert, das Projekt „Body-Mapping“. „Wir malen das Virus und wir zeigen, was es für uns heißt, gesund zu bleiben und die Hoffnung nicht aufzugeben“ erzählt eine Teilnehmerin. Bei „body-mapping“ geht es um weit mehr, als nur darum, den eigenen Körperumriss zu malen. Es geht um das eigene Leben mit HIV und es geht darum, von diesem Leben zu erzählen. „Wenn Du unser Bild siehst, möchten wir, dass du mit deinen Augen zuhörst“. Das ist bei der Präsentation definitiv gelungen.
Youth Pavilion
Und noch eine Veranstaltung, die mich heute besonders beeindruckt hat: „It is not Easy to be Young and Living with HIV/AIDS“. Junge Menschen mit HIV aus verschiedenen Ländern, darunter Uganda, Kirgisien oder Mazedonien erzählten, was ein Leben mit dem Virus an täglicher Herausforderung bedeutet. Es wurde sehr klar, welch gravierender Einschnitt eine HIV-Diagnose für die Biographie (junger) Menschen ist.

Sehr emotional war die Diskussion um das eigene Outing als Positive/r. Über Angst vor Diskriminierung konnten alle berichten – egal aus welchem Land sie kamen. Spürbar war aber auch der Mut zu kämpfen, und sich nicht unterkriegen zu lassen. Für die Teilnehmer gab es am Schluss standing ovations.

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