Dossier

Trauma Aids: Wie die kollektiven Folgen der Aids-Krise nachwirken

Von Redaktion
Titelbild zum Dossier Trauma Aids
Die 1980er- und 1990er-Jahre waren der Höhepunkt der Aids-Krise, die zahllosen Menschen Leid und Tod brachte. Das Trauma Aids und seine kollektiven Folgen wirken bis heute nach.

„Ich bin ein HIV-negativer Langzeitüberlebender“

Beitrag HIV-negativer Langzeitüberlebender
Dirk Ludigs (Bild: privat)

Dirk Ludigs hat Freunde, Weggefährten und Liebhaber verloren, die an den Folgen von Aids verstarben. Er sagt: Es ist Zeit, über das Trauma Aids zu sprechen – aber auch über die HIV-negativen Langzeitüberlebenden. Sie hätten der Welt nämlich etwas zu geben: Eine Geschichte, die aus mehr als nur Leid und Tod besteht, die auch eine Geschichte von Heldinnen und Helden ist, die überlebt haben.

„Wie viele meiner Mit-Veteranen bin ich von meinen Erlebnissen traumatisiert. Aids hat mein Leben auch ohne HIV-Infektion unwiderruflich verändert.“

https://magazin.hiv/2018/08/15/hiv-negative-langzeitueberlebende/

Wenn HIV traumatisch wird (16. August 2018) 

Titel Aids-Trauma und Psychotherapie
Foto: Rainer Fuhrmann | photocase.de

Eine Diagnose, schwere Krankheit oder der Verlust geliebter Menschen kann die Psyche schwer belasten. Dirk Ludigs sprach mit dem Psychotherapeuten Stefan Cremer über das Aids-Trauma und Psychotherapie sowie weitere Traumata im Zusammenhang mit HIV.

„Ein Trauma geht nach dem analytischen Modell mit Symptomen wie Todesangst, Lähmung und dem Gefühl der Perspektivlosigkeit einher.“

https://magazin.hiv/2018/08/16/aids-trauma-und-psychotherapie/

Aids-Trauma: Verwundete Seelen (18. August 2018)

Titel Selbsthilfegruppe für Aids-Langzeitüberlebende
Foto: tobeys | photocase.de

Ihre Freund_innen sind gestorben, sie selbst sind am Leben geblieben und kämpfen oft mit der Vergangenheit. Im kalifornischen Palm Springs will die Selbsthilfegruppe „Let’s kick ASS“ Aids-Langzeitüberlebende aus der Isolation holen.

„Vor 32 Jahren hätte ich sterben sollen, und ich tat es einfach nicht. Stattdessen wurde diese Wohnung zu meinem Grab, in dem ich lebe.“

https://magazin.hiv/2018/08/18/selbsthilfegruppe-fuer-aids-langzeitueberlebende/

Respekt und Würde für HIV-Langzeitüberlebende (19. August 2018)

Tez Anderson (Bild: privat)

HIV-Langzeitüberlebende haben viel mitgemacht und oft auch körperliche und seelische Schäden davongetragen. Wir haben mit Tez Anderson gesprochen, Gründer der Aktivist_innengruppe „Let’s Kick ASS“.

„Ich gehöre zu denen, die über Jahrzehnte hinweg ihr Sterben und nicht ihr Leben geplant haben.“

https://magazin.hiv/2018/08/19/respekt-hiv-langzeitueberlebende/

 

Im folgenden Video sprechen Tez Anderson und andere Langzeitüberlebende über ihre Erfahrungen mit dem AIDS Survivor Syndrome (Englisch ohne Untertitel):

„Ich möchte mich endlich von den alten Bildern von Aids verabschieden“ (21. August 2018)

Dennis (Bild: privat)

Heute kann man bei früher Diagnose und Behandlung gut mit HIV leben. Wirkt das Trauma der Aidskrise der 80er- und 90er-Jahre dennoch nach? Wir haben mit dem Aktivisten Dennis gesprochen, Jahrgang 1990.

„Ich bin mir sehr sicher, dass dieses Trauma immer noch sehr tief verankert ist, selbst bei den Jüngeren.“

https://magazin.hiv/2018/08/21/trauma-der-aidskrise/

„Wir können nicht mehr an Sex denken, ohne an Krankheit zu denken“ (22. August 2018)

Martin DanneckerAuf dem Höhepunkt der Aidskrise sprach der Sexualwissenschaftler Dr. Martin Dannecker von einem kollektiven Trauma der Schwulen. Heute will er ganz so weit nicht mehr gehen, kollektive Spätfolgen sieht er aber schon.

„Aids hat in das Kollektiv schwuler Männer eine Angst vor dem Tod gebracht und eine kollektiv wiederbelebte Angst, nicht nur diskriminiert, sondern auch verfolgt zu werden.“

https://magazin.hiv/2018/08/22/trauma-der-schwulen/

Weitere Beiträge rund um das Trauma Aids

Die Aids-Katastrophe überlebt, heute oft einsam

https://magazin.hiv/2018/06/05/hiv-long-term-survivors-day/.

Fast eine ganze Generation schwuler Männer fiel der Aids-Epidemie in den 1980er-Jahren zum Opfer. Der HIV Long Term Survivors Day am 5. Juni erinnert an die Überlebenden.

Die letzten Überlebenden

Mit der hochwirksamen HIV-Kombitherapie änderte sich Mitte der 1990er-Jahre der Verlauf der HIV/Aids-Epidemie regelrecht über Nacht: Tausenden Menschen, die sich zum Tode verurteilt sahen, wurde plötzlich eine Zukunft geschenkt. Erin Allday, Reporterin beim San Francisco Chronicle, hat einige der Langzeitüberlebenden in San Franciscos besucht. Ihr multimediales Projekt „Last Men Standing“ haben wir übersetzt und in einer 8-teiligen Serie veröffentlicht:

Die letzten Überlebenden – Teil 1: „Ich bin der glücklichste unglückliche Mensch der Welt“

Die letzten Überlebenden – Teil 2: „Ich habe mich die ganze Zeit aufs Sterben vorbereitet“

Die letzten Überlebenden – Teil 3: „Wir waren aufrechte Säulen inmitten der Trümmer“

Die letzten Überlebenden – Teil 4: „Ich habe so vieles in meinem Leben gehabt, aber eines vermisse ich“

Die letzten Überlebenden – Teil 5: „Du musst dich dafür entscheiden, glücklich und dankbar zu sein“

Die letzten Überlebenden – Teil 6: „Du wirst okay sein, du wirst leben“

Die letzten Überlebenden – Teil 7: „Ihr tragt all die Erinnerungen, die ganze Geschichte mit euch“

Die letzten Überlebenden – Teil 8: „Ich will, dass die mir noch verbleibende Zeit zählt“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

+ 58 = 64